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Vielleicht beziehen Sie, lieber Leser, noch eine Tageszeitung. Dann ist es gut möglich, dass ihnen jede Woche ein kleines Heftchen entgegenfällt, gehalten in einem eher gestrigen Layout. Es enthält ein paar bunte Geschichtchen, die nicht weiter weh tun sowie das TV-Programm. Diese Geschichten entstehen durch starken PR-Einfluss: Pressereisen wurden zumindest vor einiger Zeit noch gern genommen, manche Artikel sind flott übernommene Pressemitteilungen. Das Leben als Redakteur für das Zeitschriftchen ist keines, bei dem man sich mit den großen Problemen der Welt auseinandersetzen muss. Mehr noch: In der PR-Branche geht das Gerücht, Liquiditätsflüsse wären der Platzierung von Themen zuträglich – aber das ist sicher ein Gerücht. 2009 gab es eine Rüge des Presserates wegen Schleichwerbung.

Dieses Heft heißt „Prisma“. Immer wenn ich es sehe, meistens im Rahmen der Bordexemplare von Zeitungen im Flugzeug, denke ich: „Manches ändert sich nie“. Denn „Prisma“ sieht im Großen und Ganzen so aus wie zu jener Zeit da ich noch bei Muttern wohnte. Das ist lange her.

Nun kann ich mir vorstellen, dass „Prisma“ ein Problem haben könnte. Dafür gibt es keinen unmittelbaren Beleg. Die Auflage ist seit 2008 nur um 3% gesunken auf immer noch stattliche 4,27 Millionen beigelegte Exemplare. Die krude Online-Seite erreicht laut IVW rund 400.000 Visits. Wirtschaftlich sieht es so lala aus, verglichen mit alten Zeiten. 2005 und 2006 gab es laut „Taz“ noch 3,5 Millionen Euro Gewinn, für 2008 weist der Bundesanzeiger nur noch 1,5 Millionen Euro Jahresüberschuss aus. Der für 2009 hinterlegte Jahresabschluss enthält mit einem mal keine Gewinn- und Verlustrechnung mehr. Die sonstigen Verbindlichkeiten jedoch sind von rund 100.000 auf 1,4 Millionen geschossen – vielleicht kann ein Bilanzexperte sagen, was dahinter stecken könnte.

Nun gibt es einige Dinge, die wir nicht wissen. Zum Beispiel, wie groß der Druck der Verlage auf Prisma ist. Und wie das Anzeigengeschäft so läuft. Die aktuelle Ausgabe enthälte viele Anzeigen, sie kommen fast ausschließlich aus zwei Branchen: Billigreisen und Treppenlifte. Allein 9 Treppenliftanbieter werben bei „Prisma“.

Die Mutmaßung aber liegt nahe, dass schon mal mehr gelacht wurde bei „Prisma“.

Immer mehr Sender bräuchten eigentlich immer mehr Platz. Gleichzeitig nutzen immer mehr Menschen digitale Programmführer oder werden vom Anbieter ihres TV-Programms, zum Beispiel Sky oder T-Home mit einem Gratis-Abo einer großen Programmzeitschrift bedacht – nicht, dass es denen nun besser ginge. Und dann ist da noch das Internet, das einerseits an den Auflagen der Zeitungen knabbert, zum anderen viele Menschen verleitet, weniger Fernsehen zu schauen.

Die Leserschaft von „Prisma“ dürfte aussterben – darauf deutet auch die Treppenliftwerbungsinflation hin.

Da kann man als Chefredakteur schon mal grantelig werden. Und so hat „Prisma“-Lenker seine Wut hinausgeschrieben in der „Start“-Rubrik auf Seite 2. Sein Zorn zielt auf Blogger. Es ist schwer, daraus zu zitieren. Die kurze Aufmerksamkeitsspanne der „Prisma“-Leser lässt anscheinend keine langen Kommentare zu. Dieser Wutausbruch aber ist so schön, dass man ihn ganz lesen möge. Hier nur ein paar Zitate:

„…Blogger sind immer schlau. Aber viele von ihnen leiden darunter, dass sie nur für eine Handvoll Gleichgesinnter schreiben, wohingegen Zeitungen über ein großes Publikum verfügen. Deshalb behaupten sie: Wir, die Blogger, stehen für Zukunft; Zeitungen sind von gestern.

Was Blogger nicht wahrhaben wollen: Das Internet hat sich, via Facebook und Konsorten, zur übelsten Entprivatisierungsmaschine seit den östlichen Geheimdiens­ten entwickelt. Bei Zeitungen bleiben Stuss & Schund auf Reservate beschränkt (Boulevard, Yellow etc.). Im Internet wird Entblößung zum Daseinsgrund….

So wird das Internet zum Symbol für das unbesiegbare Nichtbescheidwissen der Masse. Die Blogger aber, statt darüber klagen, arbeiten sich an Zeitungen ab – ihrem Leitmedium, immer noch.“

Sehen wir mal ab von all dem Unsinn, den Hartlap da von sich gibt. So ist doch ein Begriff bezeichnend: „die unbesiegbare Nichtbescheidwissung der Masse“. „Prisma“ zielt auf die Masse. Die, die nicht Bescheid weiß. Kurz gesagt: „Prisma“-Leser werden vom Chefredakteur für blöd erklärt. Zumindest in diesem Punkt mag ich ihm nicht widersprechen.


Kommentare


Till 14. Januar 2011 um 13:22

Ohne mich als Bilanzexperten bezeichnen zu wollen: Das wird einfach eine Umschuldung gewesen sein. Gegenüber dem Vorjahr sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um ~520TEUR, gegen Gesellschaftern um ~770TEUR gesunken. Macht summa 1.290TEUR, was die Differenz schon halbwegs erklärt.

Übrigens hat mE Hartlap insoweit recht, als dass sich viele Blogs in der Tat an ein sehr homogenes Publikum mit sehr festgefügten Ansichten richten, und dass Kommentatoren und Verfasser als auch Kommentatoren untereinander eher wenig Kritik üben. Wobei eine konstante politische Linie ja auch bei Tageszeitungen sehr üblich ist.

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Kritiker 14. Januar 2011 um 13:23

„Die Blogger aber, statt darüber klagen, arbeiten sich an Zeitungen ab – ihrem Leitmedium, immer noch.“ – Hinweis: Dein Blogeintrag gibt dem Zitat recht.

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Thomas Knüwer 14. Januar 2011 um 13:26

Natürlich sind Zeitungen für ein Blog, das sich unter anderem mit Medien auseinandersetzt ein Leitmedium. Eines, allerdings. Für meinen persönlichen Nachrichtenkonsum haben sie keine Bedeutung mehr. Und so geht es den meisten anderen Menschen ebenfalls. Davon zeugen ja auch die sinkenden Auflagenzahlen, die Hartlap elegant verschweigt.

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Tanja 14. Januar 2011 um 14:57

Tatsächlich beziehe ich noch eine Tageszeitung. Prisma liegt dieser einmal wöchentlich bei und stellt mich – auch wöchentlich – vor mehrere Rätsel. Zum einen warum sie als wohl einzige Zeitschrift, wie Sie Herr Knüwer ja ebenfalls schon bemerkten, noch aussieht wie vor 10 Jahren und anscheinend ohne einen einzigen Design-Relaunch auskam.
Zum anderen weil mir nicht ganz klar ist, an wen man sich mit den Inhalten wenden will. Vor einigen Wochen überraschte mich ein Beitrag, weil er so gar nicht ins Bild passte dass ich mir von der einigermaßen „anspruchsvollen“ Prisma gemacht hatte.
Man plauderte und spekulierte munter über die Flitterwochen und die ehelichen Aktivitäten von Katy Perry, wie ein Boulevardblatt. Und machte sich fast über sie lustig, mit einer scheinheiligen, uncharmanten Ironie. Zielgruppe?
Mir fehlt außerdem eindeutig der Mehrwert der Prisma. Wenn Sie mich fragen würden, was in der letzten Prisma stand, könnte ich mich an nichts erinnern. Nichts lesenswertes, nichts den Anschein weckt, jemand habe ernsthaft versucht mir sinnvolle Inhalte vermitteln zu wollen.

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Nerddeutschland [Mobile] 14. Januar 2011 um 15:23

Viel Lärm um nichts. Mangels Fernsehzeitung und mangels „So-bescheuert-sein-das-TV- Programm-im-Internet-zu checken“ blätter ich in dem Heftchen regelmäßig rum. Vor den Treppenliften kommt auf Seite 1 jede Woche ein Rant zu einem „aktuellen“ Thema. Oft sehr bissig. Passt eigentlich überhaupt nicht in das Format, aber ist halt so. Da jetzt einen Scoop draus backen zu wollen, weil sich irgendwo jemand im Editorial einer Wurfsendung ein bisschen austobt? Pfff. Sie sind wohl gerade nicht ausgelastet.
Warum sollte das neue Jahr auch besser starten als das alte: Der @gutjahr kräht, der @nico sozialromantisiert über das Internetverständnis und Sie arbeiten sich am Standesdünkel Blogs vs. Print ab. Da „nachrichtenkonsumiere“ ich mich lieber durch ein paar Zeitungen…

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André Luce 14. Januar 2011 um 15:25

Da sind Dir aber viele schöne Editorials entgangen, in denen Herr H. auf ähnliche Weise ins (Post-)horn stieß.

Kreuzfahrten hatte ich als Anzeigenkunden von P. noch in Erinnerung – gibt es die nun nicht mehr?

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Tim K. 14. Januar 2011 um 15:34

Und die Angebote Fernabitur, -sprachkurse, -ausbildungen zu machen? Gibt es die etwas auch nicht mehr in der Prisma?

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Malte 14. Januar 2011 um 17:38

Ich sag’s einfach mal mit gandhi und hoffe, dass ich dieses zitat nicht aus irgendeiner zeitung kenne.
Zu­erst igno­rie­ren sie dich (das war vor 2000), dann la­chen sie über dich (das war dann nach der internetblase), dann be­kämp­fen sie dich (das sind wir jetzt gerade. leistungs“schutz“gesetz) und dann ge­winnst du.

tjaja. und mal ganz im ernst. der vom prisma schreit? weil es wohl zu ende geht. hab noch nie verstanden wie man mit einem tv-programm geld verdienen kann. es steht bei jedem sender auf der internetseite, es steht auf jeder tv-programm-internetseite, und manche sender schreiben sogar auf facebook was gerade läuft.

Warum zur hölle sollte ich mir wegen des fernsehprogramms eine zeitung kaufen? das frage ich diesen herrn vom prisma mal.

Und daran, dass das fernsehprogramm im internet steht sind nicht die blogger schuld. oder gibt es einen blog über das tv-programn. Guckt überhaupt noch einer fernsehen?

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juliane 14. Januar 2011 um 17:55

Hartlap ist ein Phänomen – du sprichst mir aus der Seele! Auch ich blätter manchmal in dieser Klozeitung und lache mich jedesmal fast weg über das Giftzwerg-Intro vom „Chefredakteur“. Aus eigener Erfahrung kenne ich die Geschäftspraktiken und journalistischen Qualitätsstandards der „Redaktion“ nur zu gut, umso amüsanter ist das Gebahren des Prisma-Chefs. Er haut halt gern mal drauf – aber das in einem unverwechselbar konfusen Stil. Wer oder was ist eigentlich PRISMA???

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Christoph Salzig 14. Januar 2011 um 18:31

Thomas, ich bin enttäuscht. Du liest die Prisma? Da stellen sich mir gleich mehrere Fragen. Woher hast Du Sie, wenn nicht vom Friseur? Lag sie etwa Deiner Tageszeitung bei? Liest Du diesen redaktionellen Freiraum öfter, gar regelmäßig? Hast Du zuviel Zeit? Erwartest Du eine ernsthafte Auseinandersetzung mit diesem Egotorial von Herrn Hartlap? Zeit für’s Wochende! Mein Tipp: Vite Prismam! Carpe diem!

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anonym 14. Januar 2011 um 18:49

Wer TV-Zeitschriften braucht, tut mir im Grunde leid. Ich sehe nicht fern, schon seit drei Jahrzehnten nicht. Aber egal, welche Tageszeitung man nun gerade liest, es liegt doch wöchentlich immer so ein Müll drin. Bei der „Berliner Zeitung“ ist es ein anderes TV-Drecksblatt, das bei mir schon gleich hinter dem Presseladen im Abfalleimer fürs Papier landet.

Ich hasse die Werbung, die der Zeitung beiliegt. An ihr und an den Offerten, die die einzelen Zeitungen Leuten machen, damit sie ein Abo eingehen, sieht man deutlich, was die Chefredakteure und ihre Hiwis wirklich von den Menschen und von der Qualität ihrer eigenen Arbeit halten. Wer irgendwelche Konsumartikel auslobt, damit die Leute für wenigstens ein, zwei Monate sich herablassen, sich diese „Qualitätszeitung“ liefern zu lassen (vom Lesen ist kaum die Rede!), der zeigt doch, daß er seinen eigenen Inhalten nicht traut und die Angesprochenen für eine Masse gieriger, zutiefst ungebildeter Deppen hält.

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Oma Schmitz 14. Januar 2011 um 20:44

Ich glaube, der Kollege Hartlap läuft sich schon mal warm als Nachfolger von FJ Wagner: 255 unverständliche, impulsive und irrationale Einblicke in das emotionale Innenleben von Journalisten, die vom Journalismus längst abgenabelt sind und ihre Ankunft in der Karrieresackgasse als Hofnarr (Wagner) oder Cashcow (Hartlap) realisieren. Dass der mit seiner Minitruppe den beteiligten Verlagen jahrelang verläßlich über eine Million Profit/Jahr abgeliefert hat, zeigt doch, wofür Prisma und BWZ mal gut waren. (Das ist der heute gesamte Jahresüberschuß von DuMont im Jahr 2009.)
Nach Hartlap wird es wohl kein Prisma mehr geben, das übernehmen dann externe Schreibagenturen oder automatische Redaktionssysteme. Vermissen wird’s keiner.

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Jan 14. Januar 2011 um 21:34

@10 diese „Beschuldigungen“ (selbst wenn sie ironisch gemeint sein sollten), etwas minderwertiges zu kennen, nerven einfach und sind häufig diskussionshemmend. Kommentar 10 ist ein schönes Beispiel für viele, ähnliche Diskussionen…

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Nerddeutschland 14. Januar 2011 um 22:51

@malte

prisma

Reichweite: 4,27 Mio Exemplare! Selbst wenn viele das Ding ungelesen wegwerfen, so wird es immer eine ordentliche Reichweite und (für TV-Zeitschriften übliche) entsprechend höhere Kontakte erzielen. Und für Reichweite wird gesorgt. An Prisma ist DuMont beteiligt, der größere Wettbewerber rtv (ca.9Mio) gehört zu Bertelsmann. Das heisst: deren Tageszeitungen werden eh befüllt und kleinere Verlage kaufen sich entsprechend ein.

Kosten: die Produktions- und Vertriebskosten sind gering. Das Blatt sieht nach nichts aus, ist dünne, die Redaktion wird nur „ehrenhalber“ so benannt, und es wird maschinell lokalen und regionalen Tageszeitungen beigefügt, keine zusätzlichen Kosten für Verteiler oder den Postversand. Kostengünstiger geht es ja kaum.

Nutzen/Mehrwert: Eine WinWin- Situation. Die Blätter müssen keine Fläche für ein eigenes TV-Programm freistellen und die Leser nehmen das Magazin nicht, wie andere Beilagen, als Werbung wahr, sondern als Zusatzleistung, als Mehrwert, denn ihnen wird ja übersichtlich das tägliche TV-Konzentrat zur Verfügung gestellt. Die Verweildauer und entsprechend die Aufmerkseimkeitsspanne bei der Zusammenstellung des eigenen TV-Abends ist zudem größer als in anderen Formaten. Bestenfalls blättert der Leser sogar nicht täglich weiter und lässt die aktuelle Seite aufgeschlagen, sondern schlägt das Mag wieder zu, und blättert jeden Tag neu auf, wodurch er mit den Anzeigen dann natürlich mehrfach in Kontakt kommt…
Kann man sich etwas schöneres wünschen?

Glauben Sie alles nicht? Na dann…

Zielgruppe: Sind nicht Sie, bin nicht ich, wer könnte es sein? Schaut man mal auf die Werbung:
Kreuzfahrten nur in Länder, in denen man auf gar keinen Fall einen Hitzetod erleiden kann, frei verkäufliche „lebensverlängernde“ Arzneimittel, Möbelmanufakturen für Möbel aus massiver Eiche, Borkum-Reisen, gefühlt alle deutschen Hersteller von Treppenliften(es ist SEHR ungewöhnlich, dass Hersteller von vergleichbaren Produkten ohne Alleinstellungsmerkmal so kummuliert in der selben Publikation werben, da man eigentlich von negativen Effekten bzgl der Wirksamkeit ausgeht)…
Worüber sich Hr. Knüwer sich hier gezielt lustig macht, muss also nicht zwangläufig ein Armutszeugnis sein! Es kann auch das genaue Gegenteil bedeuten.

Das sieht doch insgesamt sehr nach Senioren aus. Trotz Wachstumsraten unter den „Silversurfern“ sind viele Ältere bestimmt nicht im Internet unterwegs, geschweige denn, dass sie sich den TV-Guide der TV-Spielfilm App ansehen. Und selbst wenn (ich habe es gerade mal selbst probiert): um wirklich nur schnell auf einen kurzen Blick eine Gesamtübersicht über den Abend zu bekommen, sind weder die App noch die Online-Angebote geeignet. Das fixe Aufblättern der prisma schlägt beide.

Und kommen wir nochmal zur Reichweite: was lesen denn Senioren häufig? Genau. Die regionalen Blätter aus ihrer Umgebung. Einen alten Baum verpflanzt man nicht. Auch nicht dessen Lesegewohnheiten. Und diesen Blättern liegt die prisma (oder rtv) bei…

Ich denke mal, geringere Streuverluste im Bereich Print für diese Zielgruppe lassen sich nur noch durch „Das Goldene Blatt“&Co. erzielen.

Absolut gesehen wird die prisma jedoch weit mehr „Treffer“ landen.

Diese Form der Werbung ist so attraktiv, dass die Treppenlifthersteller die Kannibalisierungseffekte (die sich durch das Abbilden von 4 Anzeigen unterschiedlicher Hersteller einer Produktgattung untereinander auf einer Seite(!) automatisch ergeben) schlucken, und dass die Deutsche Post versucht hat fast 2 Jahre lang hat in diesem Markt („Programmie-Supplement“) Fuß zu fassen. Da deren Heftchen jedoch 1. Als Briefkasten-Wurfsendung kam, also als Werbung/Belästigung wahrgenommen wurde, 2. ZU dünn war, so dass man es sich nicht als Programmheft neben den TV legen wollte, und 3. schnell ein schlechtes Image als unnützer Müll wegen a) der“ ökologisch unkorrekten“ Plastikhülle, und daraus folgend b) wegen des gängigen Mülltrennungsfetisch, den „der Deutsche“ sich seit Gründung des DSD selbst auferlegt hat, ist dieser Versuch gescheitert.

Ergo: man steht ziemlich übersichtlich mit dem Marktführer rtv (ähnlich müdes Layout, nimmt sich zur prisma nichts) allein auf weiter Flur am Markt.
Und wer aktuell keinen Wettbewerb zu befürchten hat, der braucht auch nicht in neues Design/Layout oder eine knackigere Internetpräsenz zu investieren. Das brächte-angesichts der anvisierten Zielgruppe- keinen zusätzlichen Nutzen für den Anbieter, sondern würde lediglich Kosten verursachen. Insofern ist altbacken hier nicht „altbacken“, sondern vielmehr „clever“.

Mann kann jetzt natürlich viel über den Lebenszyklus diverser Printpublikationen spekulieren, diesem unscheinbaren Produkt jedoch, oder vielmehr diesem Konzept, prognostiziere ich aber noch eine lange Zukunft. Eine sehr lange…

Aber offensichtlich sind die Marketer von 9 Liftherstellern allesamt doof&schlicht und die Borkum-Touristik hat einen Inselkoller!
Die wissen alle nicht was Sie tun?
Blödsinn! Herr Knüwer redet hier meines Erachtens -wider besseren Wissens?- vom „Aussterben“ und interpretiert/spekuliert hier gezielt eine wirtschaftliche Misere hinein, nur um seiner bekannten Haltung in seinem „Lieblingsthema“ mehr Gewicht zu verleihen: „Verunglimpfe den Gegner, dann habe ich noch mehr recht!“ Ganz schön billige Argumentationskrücke, oder vielmehr… ein Treppenlift.

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Schund, Stuss & Prisma » Große Worte 14. Januar 2011 um 23:52

[…] Thomas Knüwer hat Hartlaps merkwürdige Äußerungen auch […]

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Silentjay 15. Januar 2011 um 10:55

Nun die Regionalzeitung hier für den Bereich Peine bis Wolfsburg hat seit letzter Woche keine Prismabeilage mehr.

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Schnurz 15. Januar 2011 um 18:03

In Wirklichkeit ist alles viel „schlimmer“, als bekannt ist:

Wohne in Köln in einem hm gehobenen Mietkomplex mit 10 Parteien – 80% davon definitiv „Silver Generation“.

Briefkastenerfahrung ergibt:

– KEINE Tageszeitung
– KEINE Wochenzeitung
– Kölner Wochenblatt gammelt vollkommen unangetastet vor der Tür
– TV-Programm wird aus dem eingeschweisten Werbeeinwurf gepult, der Rest bei den Briefkästen liegen gelassen

Denke, die Lifta-Liga et al unterliegen heftigsten Fehlschlüssen bezüglich ihrer Klientel.

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Pippi 15. Januar 2011 um 18:11

Die GuV fehlt, weil es sich nur noch um eine kleine Kapitalgesellschaft handelt, somit ist der Teil nicht pflicht und natürlich auch nicht veröffentlicht wird.

2008
Die Gesellschaft ist eine Personenhandelsgesellschaft gemäß § 264a HGB und erfüllt die Größenkriterien einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 i. V. m. Abs. 4 HGB.

2009
Die Gesellschaft ist eine Personenhandelsgesellschaft gemäß § 264a HGB und erfüllt die Größenkriterien einer kleinen Gesellschaft im Sinne des § 267 Abs. 2 i. V. m. Abs. 4 HGB.

§ 267 HGB
(1) Kleine Kapitalgesellschaften sind solche, die mindestens zwei der drei nachstehenden Merkmale nicht überschreiten:
1.4 840 000 Euro Bilanzsumme nach Abzug eines auf der Aktivseite ausgewiesenen Fehlbetrags (§ 268 Abs. 3).
2.9 680 000 Euro Umsatzerlöse in den zwölf Monaten vor dem Abschlußstichtag.
3.Im Jahresdurchschnitt fünfzig Arbeitnehmer.
(2) Mittelgroße Kapitalgesellschaften sind solche, die mindestens zwei der drei in Absatz 1 bezeichneten Merkmale überschreiten und jeweils mindestens zwei der drei nachstehenden Merkmale nicht überschreiten:
1.19 250 000 Euro Bilanzsumme nach Abzug eines auf der Aktivseite ausgewiesenen Fehlbetrags (§ 268 Abs. 3).
2.38 500 000 Euro Umsatzerlöse in den zwölf Monaten vor dem Abschlußstichtag.
3.Im Jahresdurchschnitt zweihundertfünfzig Arbeitnehmer.
(3) Große Kapitalgesellschaften sind solche, die mindestens zwei der drei in Absatz 2 bezeichneten Merkmale überschreiten. Eine Kapitalgesellschaft im Sinn des § 264d gilt stets als große

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Kotzendes Einhorn 16. Januar 2011 um 16:20

Diese Hartlap Kolumne ist eh immer grausig, ich habe das Ziel noch nicht so wirklich verstanden. Meist geht es ihm darum irgendwas scheiße zu finden. Und eigentlich wäre dieses Editorial (wenn man es so nennen mag) perfekt für ein Blog, eigentlich müsste Hartlap das Prinzip Bloggen zusagen. Vor allem, wenn man seine Kritik liest, das ist ja alles relativ subjektiv und etwas, was mancher Leser bestimmt auch gerne ihm vorwerfen mag.

Und vieles wurde hier schon genannt. „Nachfolger von FJW“ oder „Egotorial“, der Eindruck drängt sich gerne beim Lesen auf.

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Eric 16. Januar 2011 um 17:23

Besonders grotesk wirkt Hartlaps Editorial („Bei Zeitungen bleiben Stuss & Schund auf Reservate beschränkt…“) zusammen mit dem direkt darunter abgedruckten Kommentar „Krakenhaft, diese GEMA!“. Dort wird unter anderem behauptet: Die GEMA „will das Singen in Kitas gebührenpflichtig machen.“ Auch wenn sich der Text dem wahren Kern (Kopieren) noch etwas annähert, enthält er mehr sachliche Fehler als ganze Sätze. Das hätten die prima-Schreiber eigentlich wissen können, haben doch nicht zuletzt Blogs auf diese irreführenden Vereinfachungen hingewiesen, etwa http://www.stefan-niggemeier.de/blog/der-kindergarten-als-rechtsfreier-raum/

Ist aber irgendwie logisch, dass die Verantwortlichen bei prisma das nicht gelesen haben, schließlich schreiben Blogger angeblich nur für schlaue Leute…

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Snickerman 16. Januar 2011 um 22:47

Danke!
Sie haben mir aus der Seele gesprochen!
Diese Giftzwergiaden habe ich schon ein paarmal wahrgenommen, diese zitierte ist mir besonders übel aufgestoßen.
Da bekomme ich dann immer Mitleid mit dem Chef, der bestimmt mal früher davon geträumt hat, als politischer Korrespondent in Washington oder wenigstens in Berlin zu sitzen und bei einem Programmblättchen gelandet ist, das kaum jemand wirklich durchliest.

Einmal schaue ich es mir an, um etwaige Veränderungen im Wochenprogramm (Serienstarts) zu registrieren- und das wars dann auch. News beziehe ich fast nur noch aus dem Netz (Klatsch auch)

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Bruno Buchwald 17. Januar 2011 um 9:10

Vielleicht könnten auch Blogger mal recherchieren, wenn sie sich denn als Journalisten gerieren…

Die Sehdauer deutscher Fernsehnutzer hat 2010 einen Rekord erreicht – „…zum anderen viele Menschen verleitet, weniger Fernsehen zu schauen“ ist daher wohl eine nicht ganz zutreffende Aussage, mindestens aber eine unbelegte.

In der Bundesrepublik Deutschland werden durchschnittlich 24,4 Mio. Tageszeitungen verkauft – pro Tag. Daher sind pauschale Aaussagen zum „Knabbern“ des Netzes an Auflagen etwas pauschal.

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Thomas Knüwer 17. Januar 2011 um 10:32

Tja, sehr geehrter Herr Buchwald – das mit der Recherche ist ja immer so eine Sache. Die Fernsehnutzung hat zwar einen Rekord erreicht. In der Regel unterscheiden die Befragungen aber nicht zwischen linearem und nicht-linearem Gucken. Für zweiteres ist eine Fernsehzeitung nicht nötig.

Und was die Tageszeitungen betrifft: Im 3. Quartal waren es noch 22,5 Millionen verkaufte Exemplare (inklusive der praktische verschenkten sonstigen Verkäufe). Vor zehn Jahren waren es 28,4 Millionen – 21% mehr.

„Knabbern“ ist eine bewusste Untertreibung.

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Dennis Horn 17. Januar 2011 um 12:01

Die Inflation der Treppenliftwerbung allerdings war in der Prisma schon vor zwei Jahrzehnten voll im Gange :).

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THÜRINGER BLOGZENTRALE » Blog Archive » Phishing, SEO und PR-Marketing in Blogs 17. Januar 2011 um 20:46

[…] beschwert, dass hier PR-Texte 1:1 übernommen werden – etwa bei der Regionalzeitungsbeilage Prisma oder sogar bei der Springer-Tageszeitung WELT – hat sich selbstverständlich gerade in Blogs […]

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K♥tzbröckchen: 15.01. – 21.01. | Kotzendes Einhorn 21. Januar 2011 um 11:46

[…] “Prisma”-Chef Detlef Hartlap lästert über Blogger, die sich an Leitmedien wie Zeitungen abarbeiten würden. Hartlaps Kolumne ist eh immer grausig, und sein Ziel habe ich noch nicht so wirklich verstanden. Meist geht es ihm darum irgendwas scheiße zu finden. Und eigentlich wäre dieses Editorial (wenn man es so nennen mag) perfekt für ein Blog, eigentlich müsste Hartlap das Prinzip Bloggen zusagen. Vor allem, wenn man seine Kritik liest, das ist ja alles relativ subjektiv und etwas, was mancher Leser bestimmt auch gerne ihm vorwerfen mag. […]

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Karl 23. Januar 2011 um 12:45

Dass Herr Hartlap ein gesellschaftliches Thema wie das Bloggen – zudem ein Konkurrenzbereich zu seinem eigenem – übertreibend, vereinfachend, verzerrend auf die Spitze treibt, mag ich als journalistisches Mittel, um Aufmerksamkeit zu bekommen, akzeptieren.

…auch um Reaktionen zu bekommen, siehe sein eigener „Blog“ bei: http://www.prisma.de/thema.2011_02_kommentar.html

Etwas „runtermachen“ hat dann schon immer noch eine andere Qualität. Es erinnert unangenehm an Politiker, die gerne etwas schlecht machen, ohne selbst etwas substantiell positives in die Welt zu bringen.

Absolut niveaulos finde ich die Rede vom „unbesiegbaren Nichtbescheidwissen der Masse“, womit Herr Hartlap auf arroganteste Weise den größten Teil der Menschen als blöd bezeichnet.

(Ich weiß gar nicht, ob wir ihm mit unseren Kommentaren nicht zu viel der Ehre erweisen! Lasst uns über schönere oder wirklich diskutierbare Dinge schreiben!)

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Laura 14. August 2011 um 13:55

Schöner Artikel – haben Sie zufällig schon den aktuellen Artikel von „dh“ (ich nehme an: Detlef Hartlap) in der aktuellen Prisma (32/2011) gelesen? Dort beweist der Autor auf höchst peinliche Art und Weise, dass ihm alle, wirklich: alle basalen Kenntnisse von Text- und Literaturwissenschaft abgehen, indem er konsequent während des gesamten Artikels die Autorin Charlotte Roche und ihre Protagonistin Elizabeth Kiehl verwechselt.

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Publikative.org » Blog Archive » Heiopei der Woche: Detlef Hartlap und die Ultra-Geiselnehmer 2. März 2012 um 17:06

[…] Womit er en passant Michel Foucault widerlegt haben dürfte. Denn trotz aller Bescheidwisser “wird das Internet zum Symbol für das unbesiegbare Nichtbescheidwissen der Masse. ” Die Masse, die er meint, müssen die Leserinnen und Leser seiner Fernsehzeitschrift sein, […]

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Wenn Deutsche Sehnsucht bekommen | Gruen-Stich 28. März 2013 um 14:24

[…] mit ihrem nachträglichen Buhei.” Aber mit dem Internet, und insbesondere Blogs scheint Herr Hartlap wohl generell Probleme zu haben. Ich habe übrigens überhaupt nichts gegen Reisen ins Baltikum. Ganz im Gegenteil. Nur ist es in der […]

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