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Liebe Bewohner von Wolfsburg, die hier vielleicht mitlesen: Ich habe nichts gegen Sie. Und ich bin auch nicht voreingenommen gegenüber Ihrer Stadt. Doch verbrachte ich kürzlich eine Nacht in WOB, es war eine Dienstreise. Und wer nun eines Montagabends durch jene Leistungsschau der deutschen Betonindustrie spaziert, die das Herz der Stadt bildet, für den definiert sich die Wortkombination „Stadt gewordene Hässlichkeit“ ganz neu. Wenig hilfreich ist dabei eine Herberge wie das „Holiday Inn“. Selten in den vergangenen Jahren nächtigte ich in einem Hotel, das so sehr das Adjektiv „abgewohnt“ verdient hätte.

Wenigstens ein nettes Abendessen hatte ich, es war einem cool eingerichteten Laden namens „Mittelpunkt“ mit einer netten Bedienung und gutem Wein. Dort saß ich also, blätterte durch meine Iphone-Apps – und stieß auf Qype. Seit ihrem Start fremdelte ich immer ein wenig mit dieser Bewertungsplattform. Ihre Kritiken waren mir häufig zu beliebig, zu wenige waren kritisch und ohnehin: Oft waren es zu wenige.

Andererseits habe ich schon manch nettes Gespräche mit Gründer Stephan Uhrenbacher geführt. Und an einem wunderschönen Abend in London leitete mich Qype zu einer guten Bar um die Nacht zu krönen. Und der geschätzte Björn Ognibeni ist ganz angetan von der Iphone-App und schreibt nun gelegentlich Kritiken.

Also schreibe ich meine ersten beiden Qype-Kritiken auf dem Iphone. Kurz und knapp fallen sie aus, auf einem Handy schreibt man keine Romane. Über das „Holiday Inn“ schreibe ich:

„Abgewohnt und abgewrackt, müffelndes Zimmer und überteuertes Wlan. Von diesem Haus sei herzlich abgeraten.“

Die Überraschung am nächsten Tag: Qype reagiert – auf wenig löbliche Art.

Denn meine positive Kritik zum „Mittelpunkt“ erntet keine Resonanz. Meine negative aber über das „Holiday Inn“ wird beanstandet. Hier die Mail aus dem Hause Qype:

„Es spricht natürlich nichts gegen einen kurzen, knackigen Beitrag, der die Fakten auf den Punkt bringt. Allerdings hast Du bei Qype die Möglichkeit, Deine Leser mit jeder Menge Hintergrundwissen über verschiedene Plätze zu versorgen. Das hilft Ihnen, Deine Empfehlungen nachzuvollziehen und macht Deine Erfahrungen für sie transparent.

Denn wer liegt richtig, wenn z.B. zwei Leute zu zwei verschiedenen Plätzen schreiben „der schlechteste Italiener der Stadt“ und keiner weiß, nach welchen Kriterien sie diesen Beitrag verfasst haben? Oder, noch komplizierter: Du schreibst „fürchterlich!“ und jemand anderes „fantastisch!“ – zu ein und demselben Platz! Was stimmt nun wirklich?

Kurzum: Je detaillierter Du beschreibst, warum Dir der Platz nicht gut gefällt, desto eher werden andere Deiner Empfehlung folgen.“

Es ist durchaus legitim von Qype, lange Kritiken zu fordern. Dann möchte man eben nur Menschen, die viel Zeit investieren. Grundthese: Es ergibt sich ein besseres Bild.

Nur muss dann gefragt werden, ob es eine gute Idee ist, Berichte über Handy-Apps schreiben zu lassen. Sie werden in der Tendenz einfach kurz ausfallen, weil sie unterwegs geschrieben werden.

(Foto: Shutterstock)

Vor allem aber: Es gibt massenhaft kurze Kritiken bei Qype. Beispielhaft hier eine, die ich in dieser Sekunde auf der Startseite finde und die von einem Hamburger Geschäft namens „Dreckstückchen“ handelt: „Gerade eine schöne Maßanfertigung abgeholt. Wurde liebevoll verpackt und handsigniert. ;-)“

Sie ahnen es: All diese Winz-Kritiken sind positiv. Kritische Berichte dagegen lesen sich oft merkwürdig gestelzt. Irgendwie, als ob man sie nicht ernst nehme könnte.

Qypes Strategie wird so aber schnell klar: Die Zahl der schlechten Bewertungen soll minimiert werden. Das heißt nicht, dass sie vollkommen verschwinden sollen – aber ihre Zahl soll so gering wie möglich werden. Der Grund ist einfach: Die Bewerteten sind die Zielgruppe des Unternehmens. Sie sollen bei Qype Werbung schalten und so für den Geldstrom sorgen. Tatsächlich aber kommen die Werbekunden ja wegen der Leser – da gibt es, ebenso wie bei Zeitungen und Zeitschriften, kein Henne-Ei-Problem. Die Leser aber bekommen ein gefälschtes Bild der Wirklichkeit. Vielleicht ist das der Grund, warum Qype in Deutschland bei weitem nicht den Stellenwert erlangt hat wie Yelp in den USA – obwohl die Grundidee beider Dienste absolut richtig ist.

Mit diesem Fehler den Umsatzfaktor vor den Nutzer zu stellen ist Qype aber nicht allein. Wir erinnern uns an die gefälschten Kritiken der Deutschen Telekom, der Deutschen Bahn und von Neofonie. Mir widerfuhr ein weiterer Fall. Es handelt sich um das Ich-kauf-mir-ein-schönes-Erlebnis-Portal Mydays.de. Mein Erlebnis, ein Dinner in der Eisbar des Hamburger „Indochine“, war weniger schön. Dies schrieb ich im Bewertungsbogen, woraufhin eine recht böse Replik des Geschäftsführers des „Indochine“ folgte. Und: Die Kritik erschien niemals bei den Bewertungen auf Mydays. Woraus sich folgern lässt: Die Besucherbeurteilungen auf der Plattform sind nicht zu gebrauchen.

Es ist ein sehr altes Denken, das sich dort Bahn bricht. Der Glaube, Kunden ließen sich kontrollieren. Tatsächlich aber glaube ich an einen stillen Rückschlag. Mydays war als Mittler/Zwischenhändler für mich nicht Schuld an der unzureichenden Leistung des Restaurants. Nun aber weiß ich, dass Mydays solch ein Verhalten seiner Partner duldet – und dass negative Kritiken über Ereignisse nicht Eingang finden auf die Plattform. Womit sie für mich gestorben ist. Ähnlich geht es zu bei Qype.

Strategisch gesehen ist das aus meiner Sicht ein Fehler. Wer Nutzerkritiken unterdrückt verlässt seine neutrale Position. Doch genau die ist ja der Grund einen solchen Dienst aufzusuchen.


Kommentare


Dierk 13. Oktober 2010 um 17:09

Und schon wissen wir, warum Amazon entschieden hat, sich nicht einzumischen, außer viele andere beschweren sich – und selbst dann sind problematische Rezensionen noch lesbar, wenn man denn möchte. Auf lange Sicht – und das ist das überaus unterhaltsame am Verhalten Mydays und Qypes – schaden sich die Plattformen durch diese Art der Moderation nicht nur bei den Nutzern, die keine Lust mehr haben mitzumachen, sie verlieren auch ausgerechnet die Werbekunden, die sie schonen wollen. Die stellen fest, dass die Nutzer weniger werden, und sie fühlen sich unwohl, wenn ihre Anzeige neben den durchweg positiven Kritiken des Konkurrenten steht. Nicht, weil der sie vielleicht nicht verdient hätte, sondern weil sie möglicherweise ein falsches Bild liefern.

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martin 13. Oktober 2010 um 17:10

Ihre Vermutung über die Geschäftsstrategie von Qype halte ich für nicht ganz plausibel. Könnte Qype wirklich seine Werbeeinnahmen maximieren, indem es Werbung bereits umsonst liefert?

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Konstantin Klein 13. Oktober 2010 um 17:13

Dann war es also doch nicht persönlich gemeint, als ich vor einiger Zeit eine (positive) Kurzrezension um die Ohren gehauen bekam. Meine Reaktion auf die Äußerung der Moderatorin war entsprechend knackig. Und seitdem habe ich Qype auch nicht mehr benutzt.

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Moe 13. Oktober 2010 um 18:16

Hallo ich bin Moe, Community Manager bei Qype. Beiträge sollten eine nachvollziehbare Erfahrung beinhalten aus der hervorgeht, wie die Bewertung zustande kam. Die absolute Länge ist dabei eher zweitrangig. Dabei geht es nicht darum, negative Meinungen zu unterdrücken oder zu reduzieren. Auf Qype finden sich sehr viele negative Berichte, die man beispielsweise schnell findet wenn man sich in einer Kategorie mal die Locations ansieht, die ganz unten stehen. Ebenso wäre Qype sinnlos, wenn nun einfach alles und jeder vier oder fünf Sterne hätte. Die Zahl von Premiumplätzen die in einer Kategorie verkauft werden können ist darüber hinaus ja auch ziemlich endlich und kommt nur für relativ wenige Einträge aus der jeweiligen Kategorie in Frage. Es geht bei einer solchen Anfrage durch den Support viel mehr darum dass es wichtig ist zu begründen, warum sehr wenige – oder sehr viele – Sterne vergeben wurden. Dies ist wichtig, damit der Leser sich ein Bild machen kann, ob er der vorgenommenen Bewertung zustimmt, und um gegen etwaige Fakes vorzugehen. Ein Beitrag mit dem Inhalt „Super, 5 Sterne“ o.ä. bietet da wenig Anhaltspunkte. Qype prüft die vorgenommenen Bewertungen nicht aktiv, der Support wird aber ggf. dann tätig wenn ein Inhalt als „bedenklich“ gemeldet wird.

Den konkreten Fall werde ich morgen prüfen und mit dem Support-Team besprechen. Zumal auch klar ist, dass auf dem iPhone niemand Romane schreibt.

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Hendrik 13. Oktober 2010 um 18:52

Danke, Thomas. Ich dachte schon, das wäre nur meine Erfahrung.
Nachdem Qype meine erste und wohl zu kurze Bewertung (die obendrein nicht mal schlecht war) gelöscht hat, da war ich so vor den Kopf gestoßen, dass ich mir dachte, dass sie ihren Kram halt selber bewerten sollen.

Anscheinend ist man bei Qype wohl vom Beanstanden der kurzen auf die kurzen und schlechten übergegangen.

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Brabax 13. Oktober 2010 um 19:25

Hallo,

ich habe auch schon solche Hinweismails von Qype erhalten. Aber für positive Beiträge. Indestofern wird meiner Erfahrung nach kein Unterschied zwischen Positiv- und Negativbewertung gemacht. Wobei kurze positive Bewertungen besser zu schreiben sind als negative. Denn gerade da hat man ja viel auszusetzen und damit zu schreiben…

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mike 13. Oktober 2010 um 20:14

Ich kann die Plattformgeschichte schlecht beurteilen, da ich mir dort a: keine Infos hole und b: keine hinbringe, ich mag aber trotzdem einwenden, dass bspw. die Klassifizierung des Holiday Inn als „abgewohnt“ _so_ knapp schön in einen Blog passt, nicht auf eine Bewertungsplattform.
Hier im Artikel liest sich das locker flockig, auf Qype&Co könnte ich damit nichts anfangen; da fehlt mir irgendwas zum anfassen (Tapeten grau, Betten durchgelegen, Wasserhahn tropft; was auch immer.)
Kann man die genaue Kritik mal sehen, damit man weiss, wovon man redet?

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Tobi 13. Oktober 2010 um 22:25

Der Beitrag liest sich ganz gut, jedoch empfinde ich die Schlussfolgerung auf die Strategie etwas plump.

Ich denke einfach der Aufwand kurze Nachrichten gegen zu lesen ist zu hoch, man kann ja schlecht jemanden abstellen der wirklich alle Beiträge gegen liest.
Das nun schlechte Beiträge eher auffallen liegt wohl an dem Besitzer des Platzes, dem natürlich viel daran liegt eine positive Kritik zu bekommen bzw. schlechte ausführliche zu nutzen um sich zu rechtfertigen und zu verbessern.
Positive Beiträge werden wohl nur von den Hardcore Usern gemeldet die sich zu Recht aufregen wenn dort steht: „Tolles Bier und gutes Essen“. Aber diese gibt es wohl weniger als Platz Besitzer.

Aus meiner Sicht ist schlechte Kritik auch nur dann nützlich wenn sie klar und ausführlich formuliert ist. Denn so kann die Kritik verstanden werden und auch genutzt werden vom Besitzer eines Geschäftes als auch dem Gast. Dies gilt auch für positive, nur werden weniger Leute dort nachfragen.

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Klaus Wolfrum 14. Oktober 2010 um 6:29

Wurde die erste Bewertung gelöscht? Was und wie (Wortlaut?) stand es drinnen?

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Lesenswerte Artikel 14. Oktober 2010 14. Oktober 2010 um 7:00

[…] Wie Qype und Mydays sich die Welt schön fälschen "Qypes Strategie wird so aber schnell klar: Die Zahl der schlechten Bewertungen soll minimiert werden. Das heißt nicht, dass sie vollkommen verschwinden sollen – aber ihre Zahl soll so gering wie möglich werden. Der Grund ist einfach: Die Bewerteten sind die Zielgruppe des Unternehmens. Sie sollen bei Qype Werbung schalten und so für den Geldstrom sorgen." […]

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dirkfranke 14. Oktober 2010 um 7:12

Kann es nicht auch weniger absichtlich sein. Moe schreibt weiter oben „der Support wird aber ggf. dann tätig wenn ein Inhalt als “bedenklich” gemeldet wird“ – kann ich bestätigen, ich habe selbst schon mal was gemeldet, als ein Supermarkt als Restaurant eingeordnet war und der ganze Beitrag in einem radebrechenden Deutsch vor allem geflamt hat. Sind die Chancen nicht viel höher, dass ein negativer und abwertender Beitrag von jemand Drittem als bedenklich aufgefasst und gemeldet wird, als ein nichtssagend-vage-positiver?

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Roland 14. Oktober 2010 um 9:34

Hm … das Holidy Inn soll abgewohnt sein? Das kann nicht sein … das steht dort ja erst seit … *nachdenk* … 40 Jahren? Oder 50? Oder länger? Keine Ahnung.
Man merkt der Stadt halt an, wann sie gebaut wurde …

Tipp: nördlich des Werks ist das Schloss, in der Gegend ist’s noch etwas natürlich und schön und weitestgehend beton-frei.

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Olli 14. Oktober 2010 um 16:51

Kommt ja wie bestellt: http://de.business.qype.com/tipps-tricks/tipps-wie-sie-am-besten-auf-negative-empfehlungen-reagieren-konnen/

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Die Woche im Rückspiegel – 41. KW « kadekmedien's Blog 15. Oktober 2010 um 8:08

[…] Indiskretion Ehrensache – Wie Qype und Mydays sich die Welt schön fälschen […]

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Klaus Wolfrum 16. Oktober 2010 um 8:27

@Thomas Knüwer
Kommt noch eine Antwort auf meine Frage, was und wie es in der monierten Bewertung stand? Ansonsten wäre das Posting nicht wirklich gehaltvoll.

Die Überschrift und auch der Vergleich gelöschte(?) Bewertung (weil vlt. begründet gelöscht) zum Fall Mydays finde ich schon wirklich sehr gewagt. Bei Qype fand ich bereits einen Haufen negativer Bewertungen, auch sehr kurz formuliert. Anscheinend verdient. Ich finde es völlig legitim, dass eine Bewertungsplattform auch moderierend eingreift. Wenn die Spielregeln nicht eingehalten werden. Es ist sehr wohl ein Unterschied, ob ich „für meine eigene, bisherige Erfahrung das schlechteste Lokal der Stadt“, „ich würde da nicht mehr hingehen“ oder „es ist definitiv das schlechteste Lokal der Stadt“ und „Leute, geht da blos nicht hin“ schreibt. Letzteres wäre anmassend und geschäftsschädigend. Das eine Bewertungsplattform von den Nutzern auch selbst manipulierend genutzt wird (Eigen-,Konkurrenzbewertungen), liegt in der Natur der Web2.0-Anwendung.

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Christian K. 20. Oktober 2010 um 9:07

Ich habe bei Tripadvisor exakt die gleiche Erfahrung gemacht und daher aufgehört, da etwas zu verfassen. Nachdem Tripadvisor eine Meilenaktion gestartet hat (3 Bewertungen = 500 Meilen), habe ich mir mal eine spätabendliche, vierstündige Zugfahrt mal damit vertrieben, gut 20 Bewertungen der Hotels zu verfassen, in denen ich die letzten ein bis zwei Jahren war. Alle Beiträge hatten eine ähnliche, ordentliche Länge von locker drei bis vier Absätzen á 6-7 Zeilen. Es waren lediglich drei negative Bewertungen dabei, davon wurde eine veröffentlicht, eine indes ohne Begründung nicht, die dritte verschwand aus mir unerklärlichen Gründen zwei Wochen nach Veröffentlichung . Alle anderen (knapp 20) positiven wurden hingegen veröffentlicht.

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Thomas Knüwer 20. Oktober 2010 um 9:22

@Klaus Wolfrum: Steht jetzt oben im Artikel mit drin, weil es dort sinnvoller ist.

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Moe 22. Oktober 2010 um 16:05

Danke für die Ergänzung. Ich habe mir das im Support-System angesehen und kann das so bestätigen. Dieser Beitrag hätte in der Tat nicht gelöscht werden müssen. Der Beitrag wurde durch den Link „bedenklicher Inhalt“, welcher jedem Besucher zur Verfügung stellt, als unbegründete und pauschale Kritik an den Support gemeldet. Anhand der Richtlinien zum Verfassen von Beiträgen enthält der Beitrag nicht sehr viel, aber dennoch genug Information um eine negative Kritik zu begründen. Man hätte zwar mit ein wenig mehr Worten besser erläutern können, warum die negative Kritik zustande kam – z.B. *was* wurde als „abgewrackt“ empfunden – , aber der Beitrag an sich ist eine zulässige Meinungsäußerung. Wenn Du möchtest, kannst Du ihn erneut einstellen. Mit dem bearbeitenden Supporter habe ich hinsichtlich der Richtlinien zur Beurteilung von Beiträgen Rücksprache gehalten. Für die Löschung dieses Beitrags möchte ich mich im Namen von Qype entschuldigen.

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Alexander 28. Oktober 2010 um 13:26

Interessanterweise hast du Recht. Nicht zwingend mit Qype (ich kanns nicht nachtesten), sondern mit Wolfsburg.

“Stadt gewordene Hässlichkeit”. Danke für diese Bestätigung für meinen Eindruck. Ich bin durchaus der selben Meinung.

(Ich muss in Wolfsburg wohnen)

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peter patent 15. November 2010 um 2:12

Danke für die Informationen zu Qype. Hatte überlegt mich dort anzumelden, wollte mich aber vorerst einmal informieren und bin im Internet auf viel Kritik gestoßen.
Ich möchte ergänzen, dass ich ähnliche Erfahrungen mit einem Shop-Label-Betreiber für Online-Shops gemacht habe.
Es handelt sich um das Unternehmen „eKomi“.

Hier werden negative Bewertungen grundsätzlich erst einmal nicht veröffentlicht und man muss einen Spießrutenlauf über sich ergehen lassen, damit die Bewertung schlussendlich überhaupt veröffentlicht wird.
Es wird ein sogenanntes Schlichtungsverfahren eingeleitet, an dem ich überhaupt kein Interesse hatte. Dann bekam ich ständig E-Mails: ich müsse kurzfristig reagieren, ansonsten würde meine Bewertung gelöscht.
Ich musste also auf jede Antwort des Unternehmens reagieren.
Es ging um Sparhandy.de, die mir einen ganz anderen Tarif vermittelt haben und auf deren Auszahlungen ich ewig warten musste und deren Zusagen bzgl. des Tarifes absolut falsch waren. Eines Sonntag abends erhielt ich um 22 Uhr eine E-Mail in der ich zur Reaktion bis 0 Uhr aufgefordert wurde.
Würde ich dies nicht tun, würde die Bewertung gelöscht.
Das schlug dem Fass den Boden aus. 2 Stunden Reaktionszeit an einem Sonntagabend, obwohl ich schon mehrfach erklärt hatte, dass ich wünsche, dass die Bewertung so veröffentlicht wird und ich kein Interesse an einer weiteren Schlichtung hätte, da es nichts zu schlichten gäbe. Ich reagierte dann zu dieser unüblichen Zeit, allein schon um diese miesen Machenschaften von eKomi nicht durch Erfolg gekrönt zu sehen.
Letztendlich hat eKomi meine Bewertung dann irgendwann nach ca. einem Monat veröffentlicht. Interessanterweise wurde diese dann mit dem Erstellungsdatum veröffentlicht, was dazu führte, dass die Bewertung nicht als zuletzt getätigte Bewertung veröffentlicht wurde, sondern weit weit hinter den aktuellen Bewertungen auftauchte. Ein Kunde, der sich über diesen Shop informieren möchte, musste dann etwa 100 Bewertungen zurückblättern, bis er zu meiner gelangt wäre.

Möglicherweise wurde die Bewertung auch nur veröffentlicht, weil ich mit dem Verbraucherschutz und Weitergabe dieser Geschichte an Rundfunkanstalten drohte.

Warum alle Shops, die dieses Label führen ausnahmslos hervorragende angeblich „garantiert echte Kundenbewertungen“ vorweisen können (alle über 99% positiv, meist 99,8% oder 99,9%), wurde mir so natürlich klar.
Es handelt sich möglicherweise um echte Kundenbewertungen, allerdings nur um ausgewählte „echte Kundenbewertungen“, was das System überflüssig macht.

Leider scheint es sich aber für die Shops zu lohnen, solche Label zu „kaufen“, da der Kunde nichts über die Machenschaften weiß.

MfG

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Qype – Ein Bewertungsportal das die Welt schön fälscht. | Cocidil 29. Dezember 2011 um 14:10

[…] https://www.indiskretionehrensache.de/2010/10/qype-mydays/ […]

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Franz-Josef 26. Oktober 2012 um 15:46

Diese gekauften Positiv-Bewertungen sind manchmal höchst absurd. Denn wer durchschaut es noch nicht, wenn auf qype, ekomi usw. diese Kommentare wie „Alles klar! :-))“ oder „Super-duper Shop“ erscheinen, auch wenn der Online Shop nur dröge Büroartikel oder anderen Alltagskram verkauft, die normalerweise keinen nüchternen Alltagsmenschen zu einem Flitterwochen-ähnlichen Begeisterungszustand hinreisen könnten.

Der Kosument solla lso auf den „Normalzustand“ hine rzogen werden, sich bei jeder Gelegenheit unkritisch begeistert zu ziegen und gefälligt eine undifferenzierte Bestnote mit 5 Sternen vergeben zu müssen.
Der Kunde wird dazu erzogen, sich selbst zu entmündigen und auf seine Kundenmacht zu verzichten, um dem sog. „Kundenservice“ mehr Willkürherrschaft über den Kunden einzuräumen. So wird so manche Bestellung bei „professionell bewerteten“ Online Shops zur Falle. Sadistische und beleidigende Zuschriften nud Hate-Mail von genervten und unhöflichen Kunden-Bearbeitern werdne so plötzlich möglich, da der Kunde hinterher sowieso keine unzensierte BEwertung abgeben kann und bei jedem Bewertungsversuch so lange mit einer Zeitraubenden „Schlichtung“ genervt wird, dass er früher oder später frewillig die Segel streicht.

Maliziös wird das ganze dann, wenn Leben und Gesundheit auf dem Spiel stehen, wie z. B. auf jameda.de, dem Ärzte-„Bewertungsportal“. Dazu kann ich das Folgende berichten: Ich suchte einen Facharzt in der Nähe und wandte mich im Internet an die Ärzte-Datenbank jameda.de. Ein Facharzt war dort mit mehreren Positiv-Bewertungen gelistet. Es ahndelte sich um die typischen professionell geschriebenen Mini-Lobhudeleien, mit denen dem Arzt praktisch Wundertaten vom Ausmaß von Lourdes zugeschrieben wurden (ich meine dies ironisch). Also warum nciht testen? Ich rufe Vormittags gegen 10 Uhr an, um einen Termin zu erbitten. Der Arzt geht selbst ans Telefon und meldet sich mt einem schroffen „Ja? Was wollen Sie?“ Patient ist störfall. Ich nenne ihm den Grund meines Telefonats und frage nach einem Termin. „Ich habe schon genug Patienten“ bellt er. Plötzlich bemerke ich, dass der Arzt deutlich lallt. Deutlich angetrunkener Arzt im Dienst am 10 Uhr vormittags. Ich frage den Arzt nach seinem Befinden und nach einer etwas wirren Antwort verabschiede ich mich aus dem Gespräch und lege ohne Terminvereinbarnug auf. Ich gehe zurück auf jamede.de und tatsächlich, ich habe mich nicht gerirrt, der angetrunkene Arzt hat eine Note von 1,0 mit begeisterten Patienten! Ich gebe eine Bewertung ein und daraufhin meldet sich ein anonymer Mitarbeiter vom „jameda Team“ um ich über die Löschung meiner Bewertung zu informieren. Laut AGB nur behandelte Patienten! Aber wer möchte sich von einem unfreundlichen, alkoholisierten Arzt denn wirklich behandeln lassen? Und woher kommen die positiven Lobhudeleeien für denselben Arzt auf jameda?

Fazit: wer es noch nicht kapiert hat, Online Shops, Ärzte, Rechtsanwälte usw. mit einer überfülle an stereotypen Positivbewertungen sind eher mit Vorsicht zu genißen. Wer hat es nötig, tausende von Positivbewertungen bei Diensten wie ekomi, qype, jameda und Webutation zu kaufen? Wer benötigt tausende Fanslaves auf acebook für ein paar Cents pro Bewertung? Das ist das neue Millionengeschäft.

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Herr Onkel 28. November 2012 um 0:54

Ich wusste doch dass ich nicht der Eintige bin.

Meine schlechte bewertung wurde auch gelöscht.
Ich habe nur 1 Stern gegeben mit der Begründung, dass ich es unsinnig finde sich als Geschäftsinhaber bei Qype anzumelden und sich selber mit 5 Sternen zu bewerten, was dort der Fall war.

Nachricht von Qype kam prompt mit der Antwort, ich hätte gegen den Kodex verstossen..

Naja, ich weiss jetzt wieviel ich auf die Bewertungen geben kan..
Habt einen schönen Tag.

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C.Ricotta 25. Oktober 2013 um 14:25

Hallo und vielen Dank für dein Beitrag.
Worauf ich dich unbedingt ansprechen möchte, sind die durch Qype entstandene negative Bewertungen. Ich erkläre dir was ich damit meine: Als mein unternehmen auf das Bewertungsportal Qype erschien, wusste ich davon nichts. Ich wusste weder, dass es Qype gibt, noch was es für meine Firma bedeutet eine Bewertung bei Qype zu bekommen.
Ein paar Wochen später forschte ich das Internet nach meinen Namen und plötzlich stand eine schlechte Bewertung von eine Person, die sich weder erkennbar gemacht hat, noch, bin ich mir anhand der damalige Kritik ziemlich sicher, war sie bei mir gewesen. Seltsamer Weise antwortete Sie nie auf meine Nachrichten und, nach dem ein paar gute Bewertungen die schlechte der erwähnte Person überschrieben, war diese verschwunden.
Meine Meinung nach, hat Qype auf diese Art „absichtlich“ das Unternehmen dazu bewegt, das Portal zu benutzen.
Jetzt kommt Yelp im Spiel. Vor zwei Wochen bekam ich 32 Emails (so viele Bewertungen habe ich bei Qype) von Yelp über neu entstandene Bewertungen auf dessen Homepage. Ich konnte zusehen, wie alle Bewertungen OHNE die von mir geschrieben Antworte auf die neu einfach kopiert wurden. Ich habe die Zeit abgewartet in der Hoffnung, dass die fehlende Beiträge nachgetragen werden wurden und was stelle ich heute fest? Alle Beiträge waren wieder verschwunden, außer die schlechten! 30 Bewertungen sind einfach auf der neue Seite gelöscht wurden, nur die zwei schlechte wurden drin gelassen. Was meinst du hat das zu bedeuten?
Ich meine, dass man die Finger am besten ganz davon lassen sollte und die Leute, die den Bedarf haben einen Beitrag zu schreiben, sich alternativen suchen sollten, weil meine Meinung nach, diese unseriös handelt.
Über eine Antwort wurde ich mich sehr freuen,

Cristian Ricotta

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