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shutterstock fahrrad wrong way schild kleinWieder eine unfassbare Geschichte, die das Internet schreibt. Da verkauft das Rosenheimer Unternehmen Toms Bike Corner die Produkte des Fahrradherstellers Ralf Bohle und seiner Marke Schwalbe. Verkaufsförderlich ist in solch einem Fall nun einmal die Verwendung von Bilder der zur Erwerbung stehenden Objekte.

So bizarr das klingen mag: Diese Fotos scheint Ralf Bohle/Schwalbe zu hüten wie einen Schatz. Und so bekam Toms Bike Corner tatsächlich eine Abmahnung wegen der Verwendung der Bilder. Man muss sich den ganzen Dadaismus der Situation vergegenwärtigen: Ein Händler verkauft die Produkte eines Unternehmens – und das will Geld von ihm, weil er sich die Mühe gemacht hat, den Verkauf zu fördern. Ob die Mitarbeiter von Ralf Bohle jetzt wohl auf die Barrikaden gehen, weil ihre Arbeitsplätze ja auch irgendwie gefährdet werden? (Foto: Shutterstock)

Mutmaßlich ist die Sache natürlich sehr platt. Man darf darauf tippen, dass eine jener Abmahnkanzleien, deren Tun für mich persönlich das Adjektiv „widerwärtig“ in den Kopf rufen, sich angedient hat, mal im Internet zu schauen, wo Böses mit dem Namen Schwalbe passiert. Und die Firma Ralf Bohle hat einfach mal den Freibrief erteilt und nicht genauer nachgeschaut. Nun melden sich nicht nur Blogs zu Wort, mutmaßlich haben schon die ersten Redaktionen bei Ralf Bohle/Schwalbe angerufen.

Google Ralf Bohle Schwalbe Toms Bike Corner

Das alles ist eine Mutmaßung. Vielleicht erzählt uns Toms Bike Corner auch einfach einen vom Pferd, pardon, Rad. Also habe ich versucht Ralf Bohle/Schwalbe zu erreichen. Ergebnis: Dort ist die Pressesprecherin bis nächste Woche in Urlaub. Immerhin: Ich wurde bei meinem Anruf an ihre Vertreterin weitergeleitet. Und die sagte – nichts. Man werde noch eine Stellungnahme abgeben. Wann? Offen. Derweil arbeitet sich die Geschichte die Google-Trefferliste nach oben – und wird selbst dann bleiben, wenn Ralf Bohle/Schwalbe eine gute Erklärung für das Vorgehen hätte. (Interessante Reaktionen gibt es auch hier.)

Solche Fälle sind nicht neu. Gern erinnern wir uns an das Versagen des Sportartikelherstellers Jako im Kampf gegen das Sportblog Trainer Baade.

Immer ist die Taktung gleich, immer ähneln sich die Protagonisten. Und das erschreckt.

Denn es scheint: Die deutsche Wirtschaft, vor allem ihre Berufskommunikatoren, scheint nichts zu lernen. Es ist dramatisch, wie sehr vor allem der Mittelstand einem Haufen digitaler Analphabeten gleicht. Seit dem Ur-Fall Jamba vs. Spreeblick, spätestens aber seit Jako dürften drei Dinge klar sein:

1. Kein Unternehmen kann es sich mehr leisten, sich nicht mit dem Thema Social Media zu beschäftigen.

Noch immer gibt es Vertreter in der Wirtschaft, die meinen sie seien raus aus diesem Social-Gedöns-Schnickschnack. Zum Beispiel, weil sie im B2B-Bereich tätig sind. Oder nur lokal agieren. Tatsächlich haben natürlich gerade solche Unternehmen gewaltige Chancen. Doch man darf sagen: Nein, aktiv agieren müssen sie nicht unbedingt – sie sollten aber. Um eines aber kommen auch sie nicht herum: Sie müssen ihre Fähigkeit zur Krisenkommunikation schulen für den Fall, da der Kot den Fön trifft, wie es die Amerikaner sagen. Für den Moment, da ein inkompetenter Dienstleister (Abmahnanwalt) übereifrig gegen einen Kunden (Fahrradhändler) vorgeht – und der das öffentlich macht. Um Krisenkommunikation im Web kommt kein Unternehmen vorbei. Das beweist Ralf Bohle/Schwalbe vs. Toms Bike Corner. Denn hier handelt es sich um ein B2B-Geschäft.

2. Unternehmen müssen lernen, schnell zu reagieren.

Die Geschwindigkeit, mit der manchmal eine Reaktion nötig ist, macht Berufskommunikatoren Angst. Das ist verständlich. Die Zeiten sind vorbei, da die Anfrage eines Journalisten mit „Der Chef ist diese Woche nicht mehr da, das hat doch sicher Zeit bis Ende des Monats“ weggewischt werden konnte. Wer im Web auf eine Geschichte wie die von Ralf Bohle/Schwalbe reagiert, der ist zumindest emotional engagiert. Eventuell ist er sogar Kunde. So oder so: Wenn ein Unternehmen nicht in der Lage ist, innerhalb von 24 Stunden Stellung zu nehmen, dann sind die internen Strukturen nicht mehr zeitgemäß. Man mag es bedauern, betrauern und bejaulen, dass die Welt sich nun so schnell dreht – ändern wird man es nicht. Denn allein schon die Suchroboter von Google arbeiten emontionslos den Stand von Texten, Tönen und Bildern ab. So ist es nun mal, get over it.

shutterstock fahrrad schild unfall klein(Foto: Shutterstock)

3. Deutschlands Politik muss das Abmahnunwesen endlich stoppen.

Vor einiger Zeit saß ich auf dem Podium des Politcamps in Berlin. Unter anderem warf ich ein, dass die Abmahnkultur in Deutschland ein für die Demokratie nicht hinnehmbarer Zustand ist. Derzeit fühle ich mich zutiefst bestätigt. Man schaue sich nur dasd indiskutable Vorgehen des Bistums Regensburg gegen das Blog Regensburg Digital und gegen Stefan Niggemeier an. Wäre ich nicht vor Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten, weil mir ihre Vertreter schon damals weltfremd erschienen – spätestens jetzt wäre es der Fall.

Die Mit-Sitzer auf dem Politcamp-Podium aber sahen bei all dem kein Problem. Der Grüne Volker Beck posaunte heraus, er sei ja auch schon zu Unrecht abgemahnt worden – das habe sein Anwalt geregelt. Burkhard Müller-Sönksen von der FDP blies – kein Wunder bei der FDP – ins gleiche Horn. Für jene Volks-Vertreter ist es unvorstellbar, dass Menschen im Angesicht eines anwaltlichen Schreibens mit Geldforderung Angst bekommen. Dass sie vielleicht einknicken. Nicht riskieren wollen, einen Prozess zu verlieren und somit noch mehr zu zahlen. Emphatisches Hineinfühlen in die Schwachen der Gesellschaft – keine Kernkompetenz der Politiker mehr.

Dringend müsste eine neue gesetzliche Regelung in Sachen Abmahnungen her. Doch Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner ist ja schon mit den Diskussionen in ihrem Facebook-Profil und in der von ihr gegründeten Diskussionsgruppe überfordert.

Nachtrag: Am frühen Abend hat Schwalbe reagiert. Auf den ersten Blick in weiten Teilen so, wie man das tun sollte. Den Haken schildert Toms Bike Corner (das diese Entschuldigung nebenbei nicht bekommen hat): „Allerdings muss – lt. dieser Mail von Schwalbe – für eine Übernahme der Anwaltskosten die Unterlassungserklärung unterzeichnet werden. Wieso das denn? In der Email erwähnen Sie das ALLE, die deren Bilder verwenden möchten, einen Nutzungsvereinbarung unterzeichnen müssen.

Weshalb sollen wir eine Unterlassungserklärung unterschreiben, wenn wir ein paar Tage später die Nutzungsvereinbarung erhalten sollen? Das macht doch keinen Sinn. Das ganze sieht eher nach schlecht gemachterschneller Schadensbegrenzung aus. Und wieso wird diese Stellungnahme per Email versandt und nicht auf deren Website veröffentlicht? Trotz dieser Email – sollte sie sich bestätigen – bleiben einige Fragen offen, oder?“

Hier der vollständige Text:

Zur aktuellen Kritik an den Abmahnungen aufgrund von Bildrechtsverletzungen durch Händler nimmt Schwalbe Stellung und entschuldigt sich: Uns schlägt momentan heftige Kritik aufgrund unserer Vorgehensweise gegen Händler entgegen, die Bildmaterial von uns ohne Lizenz genutzt haben. Diese Kritik ist völlig berechtigt.
Die Maßnahme, die zum Schutz des Fachhandels und des Endverbrauchers dienen soll, wurde von uns mehr als unglücklich umgesetzt. Wir entschuldigen uns für diese Vorgehensweise. Die unvermittelte Härte entspricht nicht der Partnerschaftlichkeit, die der Handel von uns kennt und zu Recht erwartet. Vor dem Ergreifen einer solchen Maßnahme hätte ein Angebot zum Gespräch und zur unstrittigen Regelung erfolgen müssen.
Den sachlichen Hintergrund möchten wir kurz erklären:
Die Verwendung von Bildern unseres Hauses ohne unsere Zustimmung ist eine Urheberrechtsverletzung. Das ist den Händlern, die Bildmaterial von uns nutzen, in der Regel auch bewusst. Viele haben sich deshalb schon in der Vergangenheit mit der Bitte um Genehmigung und Abschluss eines Lizenzvertrages an uns gewandt.
Bei den nun erfolgten Abmahnungen geht es um Fehlverhalten bei der Verwendung unseres Bildmaterials, das uns schadet, weil es die Verbraucher irreführt. Besonders schwerwiegend sind Fälle, in denen Bildern falsche Produktbeschreibungen zugeordnet wird. Verkauft wird eine preislich günstigere Performance-Version eines Reifens, in der Darstellung zum Angebot wird die Beschreibung und das Bildmaterial der qualitativ deutlich hochwertigeren Evolution-Version verwendet. Weiterhin wurde Bildmaterial von uns für Lockvogelangebote verwendet, bei denen die entsprechenden Produkte gar nicht lieferbar waren, oder es wurden zur Darstellung aktueller Produkte veraltete Bilder eingesetzt. Alle solche „Täuschungen“ werden von den Verbrauchern uns als Marke zugeordnet, da das original Schwalbe Bild- und Katalogmaterial verwendet wird.
Wir sind in der Vergangenheit auf Anfragen zu unserem Bildmaterial jederzeit eingegangen und haben entsprechende Daten für die werbliche Nutzung zur Verfügung gestellt. Das geschah aber stets im Rahmen einer Absprache zwischen uns und dem Händler. Wir konnten uns bei diesem Kontakt vergewissern, dass der Händler unsere Produkte kennt, eine kenntnisreiche Beratung anbietet und sich für unseren Qualitätsanspruch in Produkt, Service und „ehrlicher“ Kommunikation einsetzt. Bei diesen Händlern konnten und können wir daher auch in Zukunft annehmen, dass sie ihre Webseite pflegen, veraltetes Bildmaterial austauschen, keine falschen Produktbeschreibungen verwenden und unsere Produkte vor allem auch tatsächlich vertreiben. Diese Linie der offenen und beidseitig vertrauensvollen Partnerschaft mit dem Handel werden wir auch in Zukunft zum Schutz des Verbrauchers beibehalten.
Wir möchten klarstellen: Uns geht es bei den jetzt erfolgten Abmahnungen nicht um „Abzocke“. Um das zu unterstreichen, verzichten wir in allen Fällen auf die Begleichung von Rechtsanwaltskosten bzw. übernehmen sie. Voraussetzung ist, dass die entsprechenden Unterlassungserklärungen abgegeben werden.
Wir werden in Zukunft verstärkt auf die Einhaltung unserer Bildnutzungsrechte achten. Die Bildverwendung dulden wir nur, wenn mit uns eine Nutzungsvereinbarung besteht.  Damit möchten wir genauso den Fachhandel schützen, der mit dem Bildmaterial verantwortungsvoll umgeht, wie die Verbraucher, die nicht in die Irre geführt werden sollen.
Das Unternehmen Bohle war immer ein enger Partner des Fachhandels und wird es auch in Zukunft sein. Für unser gänzlich unvermitteltes und damit in diesem Fall nicht partnerschaftliches Verhalten möchten wir uns nochmals aufrichtig entschuldigen.

Zur aktuellen Kritik an den Abmahnungen aufgrund von Bildrechtsverletzungen durch Händler nimmt Schwalbe Stellung und entschuldigt sich: Uns schlägt momentan heftige Kritik aufgrund unserer Vorgehensweise gegen Händler entgegen, die Bildmaterial von uns ohne Lizenz genutzt haben. Diese Kritik ist völlig berechtigt.

Die Maßnahme, die zum Schutz des Fachhandels und des Endverbrauchers dienen soll, wurde von uns mehr als unglücklich umgesetzt. Wir entschuldigen uns für diese Vorgehensweise. Die unvermittelte Härte entspricht nicht der Partnerschaftlichkeit, die der Handel von uns kennt und zu Recht erwartet. Vor dem Ergreifen einer solchen Maßnahme hätte ein Angebot zum Gespräch und zur unstrittigen Regelung erfolgen müssen.

Den sachlichen Hintergrund möchten wir kurz erklären:

Die Verwendung von Bildern unseres Hauses ohne unsere Zustimmung ist eine Urheberrechtsverletzung. Das ist den Händlern, die Bildmaterial von uns nutzen, in der Regel auch bewusst. Viele haben sich deshalb schon in der Vergangenheit mit der Bitte um Genehmigung und Abschluss eines Lizenzvertrages an uns gewandt.

Bei den nun erfolgten Abmahnungen geht es um Fehlverhalten bei der Verwendung unseres Bildmaterials, das uns schadet, weil es die Verbraucher irreführt. Besonders schwerwiegend sind Fälle, in denen Bildern falsche Produktbeschreibungen zugeordnet wird. Verkauft wird eine preislich günstigere Performance-Version eines Reifens, in der Darstellung zum Angebot wird die Beschreibung und das Bildmaterial der qualitativ deutlich hochwertigeren Evolution-Version verwendet. Weiterhin wurde Bildmaterial von uns für Lockvogelangebote verwendet, bei denen die entsprechenden Produkte gar nicht lieferbar waren, oder es wurden zur Darstellung aktueller Produkte veraltete Bilder eingesetzt. Alle solche „Täuschungen“ werden von den Verbrauchern uns als Marke zugeordnet, da das original Schwalbe Bild- und Katalogmaterial verwendet wird.

Wir sind in der Vergangenheit auf Anfragen zu unserem Bildmaterial jederzeit eingegangen und haben entsprechende Daten für die werbliche Nutzung zur Verfügung gestellt. Das geschah aber stets im Rahmen einer Absprache zwischen uns und dem Händler. Wir konnten uns bei diesem Kontakt vergewissern, dass der Händler unsere Produkte kennt, eine kenntnisreiche Beratung anbietet und sich für unseren Qualitätsanspruch in Produkt, Service und „ehrlicher“ Kommunikation einsetzt. Bei diesen Händlern konnten und können wir daher auch in Zukunft annehmen, dass sie ihre Webseite pflegen, veraltetes Bildmaterial austauschen, keine falschen Produktbeschreibungen verwenden und unsere Produkte vor allem auch tatsächlich vertreiben. Diese Linie der offenen und beidseitig vertrauensvollen Partnerschaft mit dem Handel werden wir auch in Zukunft zum Schutz des Verbrauchers beibehalten.

Wir möchten klarstellen: Uns geht es bei den jetzt erfolgten Abmahnungen nicht um „Abzocke“. Um das zu unterstreichen, verzichten wir in allen Fällen auf die Begleichung von Rechtsanwaltskosten bzw. übernehmen sie. Voraussetzung ist, dass die entsprechenden Unterlassungserklärungen abgegeben werden.

Wir werden in Zukunft verstärkt auf die Einhaltung unserer Bildnutzungsrechte achten. Die Bildverwendung dulden wir nur, wenn mit uns eine Nutzungsvereinbarung besteht.  Damit möchten wir genauso den Fachhandel schützen, der mit dem Bildmaterial verantwortungsvoll umgeht, wie die Verbraucher, die nicht in die Irre geführt werden sollen.

Das Unternehmen Bohle war immer ein enger Partner des Fachhandels und wird es auch in Zukunft sein. Für unser gänzlich unvermitteltes und damit in diesem Fall nicht partnerschaftliches Verhalten möchten wir uns nochmals aufrichtig entschuldigen.


Kommentare


Sascha 6. Mai 2010 um 10:52

Das erinnert mich an Herrn Grupp von gestern und seinem Statement über das Internet und Trigema…da kann man sich wirklich nur an den Kopf fassen…

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Tweets die Ralf Bohle/Schwalbe mahnt Toms Bike Corner ab erwähnt — Topsy.com 6. Mai 2010 um 10:54

[…] Dieser Eintrag wurde auf Twitter von Thomas Knuewer, GrmpyOldMan, DogDoor | Daniel, ♫ Andreas Wagner, Henrik Grotjahn und anderen erwähnt. Henrik Grotjahn sagte: Oh, die nächste Gratisfortbildung läuft: RT @tknuewer Ralf Bohle macht die Köpper-Schwalbe : http://bit.ly/ba0K31 #abmahnung #socialmedia […]

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michse 6. Mai 2010 um 11:39

Moin!

Auf Schwalbe.com ist zu lesen, dass der Ralph Bohle vor einer Woche verstorben ist:

„26.04.2010 – Ralf Bohle, der Gründer der Ralf Bohle GmbH und der Reifenmarke Schwalbe, ist am gestrigen Sonntag im Alter von 75 Jahren nach langer schwerer Krankheit in Bergneustadt gestorben. […]“

(Quelle: http://www.schwalbe.com/ger/de/presse/unternehmen/)

Ob und wie die zeitliche Nähe mit dem Vorgehen zusamenhängt, kann ich natürlich nicht sagen. Könnte ein politischer (Richtungs-)Wechsel im Unternehmen sein, ein Wechsel in der rechtlichen Vertretung oder auch nur Zufall … .

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Abmahnwahn nun auch in der Radindustrie? « BikeBlogBerlin 6. Mai 2010 um 12:45

[…] Anfragen von verschiedenen Seiten bei der Firma (u.a. vom Publizisten und Blogger Thomas Knüwer und von mir) gab es bislang keine […]

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tomsbikecorner.de 6. Mai 2010 um 12:50

Das ist keine PR Aktion wie einige vermuten. Es sind uns ca. 10 abgemahnte Händler bekannt. Abmahnung kann auf Wunsch gern zugemailt werden. Bitte über Email Kontakt aufnehmen.

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Linkdump for 06. Mai 2010 Links synapsenschnappsen 6. Mai 2010 um 13:04

[…] Ralf Bohle/Schwalbe mahnt Toms Bike Corner ab – "Es ist dramatisch, wie sehr vor allem der Mittelstand einem Haufen digitaler Analphabeten gleicht." (Tags: PR SocialMediaFail Schwalbe ) […]

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DeeKay 6. Mai 2010 um 13:25

1., 2., 3.: tl;dr

Ansonsten bleibt mir nur anzumerken, dass die Praxis, Werbemittel an seine eigenen Händler für teuer Geld zu VERKAUFEN und ihnen die Produktion eigener Mittel, die das Logo der Marke beinhalten stark zu reglementieren (=abnicken) durchaus gängige Praxis ist, zumindest für ein bekanntes Unternehmen: Apple. Die machen nämlich exakt das schon seit Jahrzehnten…

Es zeigt sich erneut: die Kontrollfreaks aus Cupertino sind halt alles andere als ein netter Underdog… Die kaputte Tür des Gizmodo-Heinzis mit dem iPhone-Prototypen kann ein Lied davon singen! <:-)

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jo 6. Mai 2010 um 13:52

@michse: Ja, oder nur Zufall. Diesbezüglich einen Zusammenhang zu konstruieren, scheint mehr doch mehr als abenteuerlich.

Es könnte zum Beispiel auch sein, dass die Ralf Bohle GmbH schlicht gegen Produktfälschungen vorgeht (Schau mal, was so ein Reifen regulär kostet) und „Toms Bike Corner“ mit seinen günstigen Preisen ein Kollateralschaden ist. Die Geschichte riecht mindestens von zwei komisch.

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Frank Kemper 6. Mai 2010 um 16:48

Missliebige Händler, denen man sonst nicht beikommen kann, durch Abmahnungen wegen der Verwendung urheberrechtlich geschützter Materialien zu ärgern, ist gängige Praxis einer jeden Brand-Protection-Kampagne. Vielleicht will Schwalbe nicht, dass der Rosenheimer Händler ihre Produkte verkauft, vielleicht unterläuft er mit seinen Preisen auch das Preisgefüge, who knows?

Die weit wichtigere Frage lautet allerdings: Who cares? Man möge sich doch einfach mal Ende 2010 die Umsatzstatistiken von Jack Wolfskin und Jako betrachten und darauf achten, ob die versammelte Empörung der Blogosphäre tatsächlich eine Delle hinterlassen hat, die man messen kann. Ich glaube: Nein. Schwalbe baut pannensichere Fahrradreifen. Ein absolutes Killer-Feature für jemanden, der sowas braucht. Was kümmert es da den Fahrradreifenkäufer, ob die irgendwelche Händler abgemahnt haben oder nicht? Übel wäre es – analog zum Kryptonite-Fall – wenn Schwalbe mit Abmahnungen irgendwelche Berichte über Produktmängel unter dem Deckel hätte halten wollen, aber so ist es ja nun mal nicht.

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michse 6. Mai 2010 um 17:32

@jo, #4:

Zufall. Möglich und von mir auch genannt. Gerade weil es hier viele unbekannte Aspekte gibt, habe ich – im Gegensatz zu Dir – auch bewußt auf eine Wertung bzw. Gewichtung der Möglichkeiten verzichtet.

Ich habe den Kommentar geschrieben, da meiner Meinung nach auch diese Information in das Gesamtbild gehört, und nicht im Blogeintrag genannt wurde. Nicht mehr, nicht weniger.

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Crashtest-Schwalbe | USmith Blog 6. Mai 2010 um 18:59

[…] Blogs die auch über den PR-Gag von Schwalbe berichten. Zwei aus meinem Feedreader sind Indiskretion Ehrensache und der Grillmaster 2000, mit einem witzigen Versuch nachzuvollziehen, was dort in den […]

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8 vor 12: JMStV, Wahlkampf in NRW, Schwalbe, Bundesrat : netzpolitik.org 6. Mai 2010 um 22:49

[…] Fahrradreifenhersteller Schwalbe mahnt Händler ab (Mountainbike News) # Ralf Bohles Köpper-Schwalbe (Thomas […]

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Peter 7. Mai 2010 um 9:37

„Verkauft wird eine preislich günstigere Performance-Version eines Reifens, in der Darstellung zum Angebot wird die Beschreibung und das Bildmaterial der qualitativ deutlich hochwertigeren Evolution-Version verwendet. “
Hat schon mal jemand überprüft, ob da was dran ist? Vielleicht sind die betroffenen Händler gar nicht so unschuldig.

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Schwalbe Reifen, Ralf Bohle GmbH eröffnet den Abmahnsommer | Amok-Blog 7. Mai 2010 um 11:04

[…] https://www.indiskretionehrensache.de/2010/05/ralf-bohle-schwalbe-social-media/ […]

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Bookmarks von 5. Mai 2010 bis 7. Mai 2010 « Notizen 7. Mai 2010 um 23:13

[…] Do it yourself PR-Desaster – Warum Unternehmen um Social Media nicht herumkommen […]

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WK 10. Mai 2010 um 12:21

Bei Schwalbe steht man anscheinend auf klassische deutsche Unternehmens-Pressearbeit: Mauern, desinformieren, aussitzen. Irgendwann eine ehrlich klingende PR herausgeben. Und dann wieder: s.o.

Ich hab vorhin (ca. 11 Uhr) bei Schwalbe angerufen. Eine – sorry, ich kann’s nicht anders nennen – sich recht arrogant gebende Marketing-Dame (Name dem Verfasser bekannt) gab auf die Mehrzahl meiner Fragen die erschöpfende Antwort: „Dazu kann ich nichts sagen.“

Auf meine zunehmend drängender werdenden Fragen reagierte sie nicht bzw. ausweichend. Beantwortet hat sie keine meiner Fragen.

Auf meine Bitte hin bequenmte sie sich immerhin zu der vagen Aussage, ihre Chefin (Name dem Verfasser bekannt) werde mich zurückrufen. Und wann? Keine Ahnung. Bisher (13:25 Uhr) hat sie’s nicht getan…

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WK 11. Mai 2010 um 11:58

(Update) Habe eben (Di, 11.5.) nochmal nachgehakt bei der langjährigen Marketing-Chefin. Es hört sich nicht so an, als ob bei Bohle/Schwalbe irgendjemand irgendwas ernstlich bereut – oder gar der Abmahnkanzlei kündigen möchte. Ganz im Gegenteil. Aber lest selbst:

Frage: Wer trägt die Kosten dieser Abmahnaktion, für die Sie sich entschuldigen?

Antwort: Wie wir in unserer PR schreiben: die tragen wir.

Frage: Und wenn z.B. Toms Bike Corner die von Ihnen geforderte Unterlassungserklärung nicht unterschriebt?

Antwort: Um die Sache abzuschließen, muß er das tun!

Frage: Und wenn er’s nicht tut?

Antwort (nach mehrmaligem Ausweichen): … das kann ich nicht sagen. Das muß ich mit unserem Anwalt abklären.

Frage: Wieviele Händler haben Sie insgesamt abgemahnt?

Antwort: Das kann ich nicht sagen.

Frage: Sie brauchen doch bloß Ihren Anwalt fragen…?!

Antwort: Ja…

Frage: Und?!

Antwort (nach mehrmaligem Ausweichen und Drumherumreden): Tut doch nichts zur Sache!

(zweiter Teil folgt)

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WK 11. Mai 2010 um 11:59

(Fortsetzung der Fragen an Marketingchefin von Bohle/Schwalbe):

Frage: Sie schreiben in Ihrer “Entschuldigungs”-Pressemitteilung:
“Bei den nun erfolgten Abmahnungen geht es um Fehlverhalten bei der Verwendung unseres Bildmaterials, das uns schadet, weil es die Verbraucher irreführt.”
Meine Frage: Haben sich Tom’s Bike Corner und die anderen abgemahnten Läden (es sind meinen Informationen nach deutlich mehr als zehn) derartigen Fehlverhaltens schuldig gemacht?

Antwort: Kann ich im Moment nicht sagen.

Frage: Was? Sie wissen das gar nicht?!

Antwort: Nein, im Moment nicht.

Frage: Aber Sie brauchen doch bloß Ihren Anwalt fragen, der die betreffenden Abmahnungen durchgeführt hat?!

Antwort: Ja, äh, das kann ich im Moment aber nicht sagen.

– Ende des Gesprächs.

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No Name 14. Mai 2010 um 0:57

So gerne man Alternativprodukte wählen würde, Schwalbe sind PannensicherER, problemlos überall erhältlich und gibts mit Spikes z.b. auch in 20″ UND haben Reflektions-Leiste am Rand die man im Dunkeln mal mit einer Kopfleuchte (zusammen mit Radfahrbekleidung und Ortlieb-Taschen) mal „bewundern“ sollte, und Katzenaugen danach nur noch verachtet weil man mal sieht, wie extrem gut und aus Entfernung diese „grauen“/“verschmutzten“ Reflektor-Farben bei Schwalbe, Ortlieb, Kleidung reflektieren. Danach dasselbe Experiment in der Familie im Dunkeln an der Landstraße damit jeder lernt, wie er im Dunkeln auf Autos optisch wirkt.
Pannensicher sind sie nicht. Sie sind nur sicherer. Wenn die Reifen heruntergefahren sind, können rechts/links neben der SchutzZone (Manche Radhändler haben so durchgeschnittene Reifen von Schwalbe als kleiner Werbe-Ständer auf dem Thresen) ständig Glassplitter reinkommen. Dann wechselt man ständig die Schläuche und merkt schnell, das die Reifen doch heruntergefahren sind. Schlitze wie Felgen haben sie leider wohl nicht.

Aber man „muss“ fast Schwalbe kaufen, wenn man ernsthaft Fahrrad fährt.
Und Abmahn-Wesen hat noch nie jemanden die letzten Jahre interessiert. Ohne ständige Klagen bis zum Verfassungsgericht gäbe es viel mehr Projekte wie Wikipedia u.ä. . Und die diesbezügliche Anfrage der SPD letzte Woche ist Unfug.

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WK 25. Mai 2010 um 12:25

„Aber man “muss” fast Schwalbe kaufen, wenn man ernsthaft Fahrrad fährt.“

Wie bitte?? Ich fahre seit > 20 Jahren „ernsthaft“ Fahrrad, sowohl im Alltag, als auch > 15 Jahre Rennen, und kann dazu nur sagen: Man muss keineswegs Schwalbe fahren.
Da gibt’s dann ja doch noch so manch anderes Produkt von bewährten, hervorragenden Firmen, z.B. von Continental (Made in Germany!); Michelin, Vittoria, Hutchinson, etc etc …

Ach ja: Die meisten Nationalmannschaften fahren keineswegs Schwalbe, und die Profis bei der Tour, beim Giro und anderswo ebensowenig.

Dazu kommt: Schwalbe-Reifen werden komplett in Fernost zusammengedudelt, während z.B. Conti größtenteils in D fertigt.

Das nur zur Richtigstellung.

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Brouhaha 20 – Ralf Bohle bzw. Schwalbe vs. Toms Bike Corner | Brouhaha mit Podpimp und Luebue 27. Mai 2010 um 18:37

[…] Artikel bei Indiskretion Ehrensache […]

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GAME CHANGE 8. Juni 2010 um 22:14

[…] auf vermeintliche Angriffe auf das neue Wertesystem vereinzelt zu wie beispielsweise bei trigema, Schwalbe, Nestlé oder Jack Wolfskin. Nur am Rande, da ich hier den Marketing-Fokus nicht verlieren möchte: […]

Antworten

Im Netz der Eitelkeiten | Just my (2 Cent) | Dennis Knake 25. Juni 2010 um 9:16

[…] haben sich mit ihren Aktionen den Unmut im Web zugezogen und wurden netzgerecht abgestraft: Die Ralf Bohle GmbH, Inhaber der Reifenmarke Schwalbe, die einen eigenen Händler wegen nicht lizensierter Verwendung […]

Antworten

Kann Social Media wirklich nachhaltig negativen Einfluß auf das Image einer Marke haben? 27. März 2011 um 11:13

[…] Quelle: indiskretion-ehrensache.de […]

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