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Noch so ein Verrückter, der behauptet, dass Journalisten sich ändern müssten. Dass Zeitungen sich ändern müssen. Dass Twitter ein verdammt spannendes Hilfsmittel ist. Dass Kommentatoren einen Artikel und eine Recherche bereichern können.

Wie kann der nur?

Wieso gibt man ihm den Raum, seinen Unsinn zu verbreiten?

Nur, weil er Chefredakteur der vielleicht bestgemachten Zeitung Europas ist?
Alan Rusbridger, Editor-in-chief des „Guardian“ in acht Minuten Video, die Pflicht sein sollten, für jeden Journalisten und Verlagsmanager:


Alan Rusbridger on the Future of Journalism from Carta on Vimeo.

Danke für den Hinweis an Robin Meyer-Lucht von Carta.

Mehr dazu auch bei der „Taz“.


Kommentare


Fischer 28. April 2009 um 8:55

Recht hat er, der Gute. Wenn ich ihm zuhöre weiß ich, warum ich den Guardian regelmäßig lese.

Ich sehe das Problem einfach ein bisschen da, dass ein in dem Sinne moderner Journalist ziemlich im Regen steht, so lange er von den Leuten in den Verlagen da keine Rückendeckung hat.

Die müssen den Kram ja kaufen.

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Stephan Dörner 28. April 2009 um 9:58

\“Nur, weil er Chefredakteur der vielleicht bestgemachten Zeitung Europas ist?\“

So sehr ich dir auch zustimme, muss ich leider ergänzen: Die übrigens keine Gewinne abwirft und daher von den anderen Titeln des Verlags quersubventioniert wird. 😉

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Ralph Schneider 28. April 2009 um 11:35

Ok, er hat ja Recht – aber ganz neu ist das nicht, was er sag, oder? Und die Frage nach dem Business-Modell mit einer Handbewegung weggewischt. Gibt\’s halt keins. Dass Twitter ein fantastisches Tool für Tech-Journalisten ist, steht außer Frage, solange es von Geeks wimmelt, die ihre Links und Entdeckungen posten. Ich frage mich trotzdem, ob Twitter auch jenseits dieses Tellerrands so viel Nutzen bringt. Die meisten Leute die ICH kenne, interessiert sich nicht für neue Entwicklungen im Web und wollen auch nicht den ganzen Tag auf irgendwelche Link-Tipps absurfen. Diese Zielgruppen fühlen sich häufig überfordert vom Web und liest lieber auf Papier. Sie sollte nicht vergessen werden (und es sind nicht nur alte Leute – die ganz jungen, übrigens, lesen ohnehin keine Zeitung, sei es print oder online, über Twitter oder sonstwo.)

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felix 28. April 2009 um 12:25

the guardian ist nicht nur mit …. abstand … die beste zeitung in europa, sondern hat auch, meiner meinung nach, den besten internetauftritt.
noch deutlich vor sites wie nytimes oder wsj 🙂

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Thomas 28. April 2009 um 14:22

Lustige Haare und was er sagt ist ziemlich richtig analysiert, sagt mir mein Gefühl.

Unter anderem, wenn sich Print (abnehmend) und Digital (zunehmend) annähern, gibt es in der Mitte eine Lücke, die schlimme Dinge passieren lassen wird, etwa eben das Zeitungsterben.
Das kann man so unterschreiben.

Bei Twitter ist aber ein freudscher Verprecher drin, was? Marketing oder doch Journalismus-Werkzeug? 😉 Er kriegt aber noch die Kurve. Darüber wie er selbst Twitter nutzt, dass kann man gut als Erklärung übernehmen um Medienleuten Twitter näher zu bringen.

\“So sehr ich dir auch zustimme, muss ich leider ergänzen: Die übrigens keine Gewinne abwirft und daher von den anderen Titeln des Verlags quersubventioniert wird. ;)\“

Ich finde, dass ist doch ein guter Indikator für Qualität. Zeitungen die Gewinn machen sind mir irgendwie suspekt.

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Huff 1. Mai 2009 um 21:45

Herr Rusbridger ist das Gegenstück zu ihrem Chef, Herr Knüwer. Denn der klebt ja, wie wir wissen, am Papier. Und watscht Kollegen, die das anders sehen öffentlich ab. Wie haben sie denn die Ohrfeige verkraftet, die Herr Ziesemer ihnen in dem Welt Interview erteilt hat?
zu Rusbridger: Der Diskurs, der ensteht, wenn auf einen Artikel kluge Kommentare folgen ist eine Bereicherung für den Journalismus, da muss man ihm beipflichten. Grundlage dafür ist aber ein kluges Stück von einem klugen Kopf. Zeitlos gilt für gute journalistische Arbeit das ein Journalist in der Lage sein muss das Stückwerk von Gerüchten, PR und Fakten einzuordnen. Und das können die wenigsten, die sich Journalist nennen, oder Blogger ganz wie es ihnen beliebt. die meisten multiplizieren einfach nur den existierenden Nachrichtenmüll. und deshalb kann man auf eine Marktbereinigung nur hoffen. es täte der Branche gut.

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Jochen Siegle 5. Mai 2009 um 13:15

Twitter ein verdammt spannendes Hilfsmittel? Oh ja! Twitter ist derzeit wohl nicht nur der populärste Internet-Dienst überhaupt, sondern auch die begehrteste Firma des Planeten. Nachdem sich Google einen Korb einfing, will sich nun scheinbar Apple Twitter einverleiben, siehe http://techfever.net/2009/05/05/twitter-fever-apple-to-buy-twitter/

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