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Dies ist ein trauriger Tag. Oder besser, in aller Deutlichkeit: ein beschissener. Meine Gedanken sind derzeit in Köln, München und Hamburg, bei den Kollegen von „Impulse“, „Capital“, „Börse Online“ und der „FTD“. Viele von sind vorerst gekündigt, können sich aber neu bewerben.

Das Abstrusum, für dass sie sich bewerben dürfen nennt sich Zentralredaktion. Es ist eine Idee, die sich nur Verlagsmanager ausdenken können, denen es mit keinem Deut um inhaltliche Qualität geht, sondern allein darum, den Platz zwischen den Anzeigen einigermaßen vollzukippen. Meedia behauptet, die exakte Liste des Grauens zu haben. 48 Stellen bei „Capital“, 45 bei „Börse Online“, 18 bei „Impulse“ sowie 10 bei der „Financial Times Deutschland“.

So viele redaktionelle Mitarbeiter verlieren die Wirtschaftsmagazine aus dem Hause Gruner + Jahr. Gekündigt wurde aber erst mal allen Magazinern, sie können sich auf weniger – und anscheinend schlechter dotierte – Jobs neu bewerben. Die sollen in einer ominösen Zentralredaktion positioniert sein, welche künftig alle Blätter bestücken soll.

Nun ist es keine neue Erkenntnis, dass die Wirtschaftsmagazine aus dem Hause G+J keine atemberaubenden Erzeugnisse sind. „Capital“ ist nach seiner Komplettwendung unter Klaus Schweinsberg ein nett zu lesendes Blatt geworden, jedoch kein Pflichtmagazin. „Impulse“ wird von fast jedem belächelt, außer seinen Lesern – die aber sorgen wohl dafür, dass es der einzige Bereich bei G+J Wirtschaftspresse ist, der schwarze Zahlen schreibt. Und „Börse Online“ hat sich von seinen Boomjahren in der Dotcom-Blase nie wieder erholt.

Doch gerade, dass diese Erkenntnis nicht neu ist, erschreckt. Längst hätte irgendjemand gegensteuern müssen. Die Magazine modernisieren, die Redaktion auf einen neuen Stil trimmen müssen. „Brand Eins“ ist heute wichtiger als „Capital“. Ein Magazin, also, das über Management-Themen schreibt. Das lange, lange, lange Geschichten bringt. Das getrieben ist von einer motivierten Redaktion.

Gegenbeispiel „Impulse“: Das Inhaltsverzeichnis des aktuellen Heftes liest sich wie aus jener Zeit, da mein 1992 verstorbener Vater (Besitzer eines Handwerkbetriebs) das Blatt gelesen hat. Gut, Bluetooth-Geräte gab es damals noch nicht. Wie anders kommt das amerikanische Unternehmermagazin „Inc.“ daher: Aufwendige Fotoproduktionen, überraschende Geschichten und noch dazu – Lesespaß.

An dem G+J-Desaster trägt die Redaktion also eine Mitschuld – wie in so vielen Verlagen. Journalisten haben sich nicht erneuert, auch weiterhin erkennen sie nicht, wie wichtig es ist, sich als Person ansprechbar zu machen, den Zeitgeist voll mitzunehmen, statt sich vom Leben draußen vor dem Verlagshaus abzukoppeln.

Doch es ist eben auch Sache von Chefredaktionen und Geschäftsführung, gegenzusteuern. Und zwar nicht erst, wenn die Zahlen schlecht werden. Doch wie sollten die Führer gegensteuern, wenn sie selbst nicht wissen, was da vor sich geht? Deutsche Verlagsmanager haben jüngst auf ihrer Tagung gestanden, sie wüssten auch nicht, wie die mediale Zukunft aussieht. Wissen tut das niemand – aber eine Vision entwickeln, das ginge schon. Doch sie sind nicht zu finden auf branchenfremden Kongressen, in sozialen Netzwerken oder auf neuen Web-Angeboten. Wie wollen sie da ein Gefühl für die Umwälzung in der Medienwelt entwickeln? Sie sind Vegetarier, die ein Steakhaus führen wollen.

Und natürlich sehen sie keine verlegerische Verantwortung mehr. Dass Medien eine wichtige Rolle in einer Demokratie spielen – das wird gern mitgenommen, so lang sie Geld bringen.

Dieses Geld wird aber nur in seltenen Fällen so gehandhabt wie in anderen Branchen. Jahrzehnte lebten die Verlage wunderbar mit hohen Renditen. Reinvestiert wurde aber nur marginal. So sind die meisten Print-Produkte heute am Ende ihres Lebenszyklus – haben aber nicht die nötigen Finanzen, um sich neu zu erfinden.

Auch hier sind die G+J-Blätter schockierende Beispiele. Das Internet als essentieller Bestandteil von Wirtschaftsinformationen spielt praktisch keine Rolle. Die „Capital“-Internet-Seite ist ein Hort des Horrors, bestückt von einer Pseudo-Redaktion. Bei Impulse.de ist es nicht anders. Boerseonline.de ist angesichts des Namens fast ein Fall für den Verbraucherschutz. Da verabschieden sich drei Marken aus dem Internet-Zeitalter.

Dabei gibt es erfolgreiche Print-Wirtschaftsmagazine. „Brand Eins“ habe ich schon genannt. Oder die Geschichte von „Wilmott“: ein Magazin für Wirtschaftsmathematiker, aufgemacht wie ein Lifestyle-Blatt und zum Preis von 395 britischen Pfund für 6 Ausgaben – ein Erfolg. Warum ist kein Großverlag auf diese Idee gekommen? Weil sie sofort zerrissen worden wäre. Nischen zählen in Verlagen nichts, es geht immer nur um die Größe. Und inzwischen darum, die Kosten den sinkenden Erlösen anzupassen. Würden Autohersteller so agieren wie Verlage, wären Sitze längst durch Klappstühle ersetzt worden.

Nun entsteht bei G+J eine Zentralredaktion. Solch eine Zentralstruktur könnte funktionieren, wenn sie dazu diente, das vorhandene Personal zu einer schlagkräftigeren Formation als zu vor zu formen.

Doch diese hier soll völlig unterschiedliche Blätter bestücken, die teilweise kaum etwas miteinander zu tun haben. Und sie soll das mit weniger Leuten tun, die noch dazu schlechter bezahlt werden und ihren Lebensmittelpunkt verlagern müssen. Wie soll unter diesen Gesichtspunkten jemand schwungvoll arbeiten? Die von Köln Kommenden werden sich als die Geschlagenen fühlen, die sich dem Erhalt der „FTD“ unterordnen müssen. So entsteht ein graues, demotiviertes Bürokratiemonster, das in tiefer Lethargie den Platz zwischen den wenigen Anzeigen füllt. Ein solches Modell wird nicht funktionieren.

Die Qualität wird sinken und es sind schon extrem dumme Menschen, die glauben, das würden die Leser so hinnehmen. Sie werden schauen, ob sich wenigstens noch die Online-Auftritte lohnen – in alter Verbundenheit zur Marke. Dort werden sie auch enttäuscht – und entschwinden.

Und mit den Lesern gehen die Anzeigenkunden. Und mit den Anzeigen sinken die Einnahmen und die Kosten werden wieder angepasst. Der heutige Tag hat den schleichenden Tod von „Capital“, „Impulse“ und „Börse Online“ beschleunigt.

G+J-Vorstand Bernd Buchholz wird von DWDL allen Ernstes so zitiert:
„Wir wollen die starken Marken unseres Wirtschaftsportfolios dauerhaft und krisensicher als Qualitätsmedien führen. Mit drastischen Kostensenkungsmaßnahmen pro Einzelmarke könnten wir dieses Ziel nicht erreichen. Erhebliche Kostensenkungsmaßnahmen sind aber notwendig. Die Schaffung der Redaktion Wirtschaft ist der einzige Weg, die nötigen Einsparungen durch die Nutzung gemeinsamer Ressourcen zu erzielen und zugleich die Identität und Qualität der Blätter zu wahren“.

Dieses PR-Gewäsch wird man ihm noch schön um die Ohren hauen dürfen. Ehrlicher wäre es gewesen, die drei Magazine einzustellen und etwas völlig Neues zu beginnen. Gerade die Krise ist die Zeit, da spannende Innovationen ihren Anfang nehmen. Aber dafür bräuchte es verlegerischen Esprit und ein Gefühl für den Markt.

Nachtrag: Buchholz Äußerungen kommentiert der Spreeblick sehr hübsch:
„Die Qualität wird selbstverständlich erhalten bleiben, die Eigenständigkeit ebenso und wie ich soeben gehört habe, wird der Osterhase gerade umgeschult, weil Weihnachten superflauschiger Schnee liegen wird und der Weihnachtsmann die ganzen High-Quality-Geschenke (mehr als je zuvor!) gar nicht alleine bewältigen kann.“

Nachtrag II: Gerade macht mich unser Londoner Kollege Dirk Heilmann auf eine aktuelle Studie zum Thema Financial Journalism aus England aufmerksam. Das wird dann meine Wochenendlektüre.


Kommentare


Grumpy 19. November 2008 um 18:59

Keiner der betitelten Dinosaurier hat übrigens auch nur ein Fitzelchen auf den eigenen Seiten zur Situation … Selbstkritikresistenz at its best.

Vielleicht sind die Redaktionen aber auch bereits im Feierabend und müssen jetzt erstmal über den eigenen Untergang recherchieren.

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Wolfgang Michal 19. November 2008 um 19:31

Man sollte eben nicht nur über Schumpeter schreiben (SZ-Leitartikel von gestern), man sollte ihn auch mal auf die Medien anwenden.

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Lupus 19. November 2008 um 20:05

Herrlich, die oldschool Medien erledigen sich selbst und damit ein Teil der Lobby, die gegen freien Journalismus im Internet kämpft. Besser hätte der Tag nicht sein können!

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Thomas Knüwer 19. November 2008 um 20:08

@Grumpy: Ehrlich gesagt, habe ich dafür heute Verständnis. Auch Journalisten sind nur Menschen. Und Menschen dürfte nach den heutigen Neuigkeiten nicht mehr so recht nach Arbeit sein – und das ist nur natürlich.

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spätburgunder 19. November 2008 um 20:35

Das ist exakt die Begründung, die die WAZ-Gruppe für ihre \“Zentralredaktion\“ anführt. Sinngemäß: Kosten sparen, Einzelmarken stärken. WIE VERDAMMT NOCHMAL SOLL DAS AUF DIESE ART UND WEISE GEHEN?
Da kriege ich echt einen Hass auf diese \“Verlagsmanager\“, die nur panisch durch die Gegend streichen.

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Christian Buggisch 19. November 2008 um 20:55

Nennt mich naiv, aber eine Zeitschrift, die wie Börse online einem neuen Abonnenten für ein Jahresabo im Wert von rund 170 Euro sofort 160 Euro als Prämie zurücküberweist, muss ziemlich dringend neue Abonnenten brauchen. So schon vor einem Jahr erlebt. Und wenn das alle so wie ich machen, nämlich das Jahresabo für 10 Euro mitnehmen und sofort wieder kündigen, kann das nicht funktionieren … Ich habe ja nichts gegen Aktionen zur Neukundengewinnung, schon gar nicht wenn ich als Verbraucher dabei profitiere, aber man kann es auch übertreiben. So wird jedenfalls die ungute Botschaft mittransportiert: Das Ding ist offenbar nichts wert …

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Der Brüsseler 19. November 2008 um 21:36

Schade ist es um die FTD, denn diese war und ist – insbesondere im Vergleich zum Handelsblatt – nicht betagt sondern zeitgemäß und modern. Man kann nur hoffen, dass die FTD unter dieser Reorganisation nicht leiden wird …

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derhellewahn 19. November 2008 um 22:37

Das darf doch nicht wahr sein! Da hat die Zwangsvereinigung von Wams und Welt längst gezeigt, das das Konzept zur Rettung nicht taugt – Zahlen gingen weiter runter, Leser flüchteten weiter massenhaft, der Kopf des Architekten Keese ist ja auch längst gerollt -, die Fakten sprechen für sich. Und trotzdem machen die G+J´ler den Schwachsinn auch noch nach: Das Objekt soll möglichst austauschbar werden und dem kleinen Macher an derZeitungsfront sein Produkt egal – welches überhaupt? – das Rezept soll funktionieren?
Mit Kreativität und Künstlersozialkasse hat das Ganze am Ende nix mehr zu tun, aber aus Journo-Sicht vielleicht auch nicht schlimm. Wenn die Selbstausbeutung dann ein Ende hat und wie Fließbandarbeit entlohnt wird.
Ob der Journalismus als wichtiges Element der Demokratie auf der Strecke bleibt, das scheint ohenhin schon seit sechs Jahren egal zu sein.

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Air Bäron 19. November 2008 um 23:00

Hallo Thomas, in dieser Hinsicht bin ich komplett anderer Meinung als Du. Ob eine Zentralredakation funktionieren kann oder nicht ist denke ich vor allem eine Frage der Organisation und der Egos der Beteiligten. Und die sind ja in Redaktionen in der Regel um so größer, je höher man in der Hierarchieebene kuckt. Lieber hackt man sich einen Arm ab, als mal fair die Konkurrenz zu zitieren, die einen Scoop gelandet hat. Lieber meldet man sich einen Tag krank, als eine Geschichte nachzudrehen, die die Konkurrenz hatte. Lieber eine Geschichte gar nicht den eigenen Lesern aufschreiben, als zuzugeben, dass sie bei der Konkurrenz gut war. Alltag in Nicht-Zentralredaktionen, obwohl die Schnittmengen der Leser marginal sind.

Unterstellt man aber, dass die Zeiten vorbei sind (und nie wieder kommen), in denen sich ein Redakteur ganztägig zwei oder drei Unternehmen widmen muss oder eine Branche mit 2-3 Leuten besetzt ist, dann hat ein guter Journalist heute zwar Arbeitsschwerpunkte oder Expertenwissen in bestimmten Branchen. Er muss aber vor allem ein Generalist sein, der sich nicht auf seinen Themen/Firmen verkriecht. Anders geht\’s nicht mehr. Nun bringt aber diese generalistische Arbeit häufig mit, dass man auf Dinge stößt, in denen man Expertenwissen brauch.

In einer gut organisierten großen Redaktion kann man dann die richtigen Leute anzapfen. Recherchen anstoßen, die man alleine (zB als Tageszeitungsmensch) nie stemmen kann und Magaziner ins Boot holen. In Fachredaktionen \“sitzt\“ ein (womöglich distanzloser) Experte drauf, der den Daumen hebt oder senkt. Oder selbst keine Zeit hat angesichts geschrumpfter Redaktionen, im Tagesdruck was nachzuarbeiten.

Anständig organisiert und ohne große Egos der Beteiligten kannst Du hingegen vorhandenes Wissen schnell potenzieren. Ich muss in dem Zusammenhang an die Polizeipraxis denken: Da ermittelt der (ein) Komissar auch nicht wie im TV tagelang, wenn ein Mord passiert. Da werden am ersten Tag 20, am 2. Tag 15 und am 3. Tag nach dem Mord noch 10 Leute drangesetzt, die ermitteln. Weil man erst mal viele Leute ans Nachdenken bringen will und die Chance, den Fall zu lösen jeden Tag sinkt. Weil man sich nicht früh zu abhängig vom denken weniger machen will.

Ich habe keine Ahnung, wo Zentralredaktionen bislang gescheitert sind und auch noch keine von innen gesehen. Glaube auch nicht, dass Zentralredaktion heißen muss, dass ein Mensch fünf Objekte bedient mit einem Thema wie ein Freier.

Letzte Satz noch: Das zwanghafte Beschäftigen der Medienbranche mit sich selbst, wenn irgendwo irgendjemand geht oder gehen muss nimmt in dieser Krise groteske Züge an. Wenn Frau zu Salm den siebten Job in fünf Jahren schmeißt oder bei Gruner und Jahr 60 Leute gehen, so what? Das passiert täglich derzeit in zig mittelständischen Betrieben, und es gäbe bessere, überraschendere, lehrreichere Geschichten.

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Rainer 20. November 2008 um 7:16

Das Gejammere der neoliberalen Papageien, die nun -ihrem eigenen Geschwätz folgend- entlassen werden,ist bezeichnend. Diese waren es doch gerade, die \“Dem Markt\“ , oder sollte ich sagen: \“Dem Geld\“? – tagein tagaus ohne zu Denken nach dem Maul geredet haben. Sie waren es doch gerade, die einen fast schon gleichgeschalteten Meinungsbrei zu gunsten derer von sich gaben, die nun \“zentralisieren\“ wollen – eigentlich nur konsequent.
Die, die nun freien und kritischen Journalismus einfordern sind doch genau jene die diesen jahrelang demontiert haben.
Und ihr besitzt noch die Frechheit, zu jammern: erbärmlich!

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spätburgunder 20. November 2008 um 9:14

@Rainer: Lesen bildet, Nicht-Lesen verführt dazu, einfach mal drauflos zu schreiben.
Hier jammert keiner über die Jobs, meines Wissens schon gar kein Betroffener oder ein \“neoliberaler\“. Hier wird die Unfähigkeit der Verlagsmanager thematisiert, mit einem GEMEINSAMEN Newsroom die EIGENSTÄNDIGKEIT der einzelnen Produkte zu erhalten und zu stärken.
BTW: Schadenfreude ist sicherlich in Teilen angebracht; viele der jetzt Betroffenen haben dem \“Gesundschrumpfen\“ in anderen Branchen das Wort geschrieben. Aber korrekte Bezüge sollten es trotzdem sein …

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Thomas Knüwer 20. November 2008 um 9:19

@Rainer: Wenn Du unterscheidest zwischen Leuten, bei deren Jobverlust Du Mitleid hast und solchen bei denen, das nicht der Fall ist, nur weil sie eine andere Meinung vertreten als Du – dann musst Du Dich fragen, ob das demokratische Grundkonstrukt noch das Deinige ist.

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Thomas Knüwer 20. November 2008 um 9:21

@Air Bäron: Da haben wir wirklich unterschiedliche Meinungen. Ich glaube nicht, dass mit Generalisten auf Dauer finanzierbarer Journalismus möglich ist. Es braucht gerade Spezialisten mit engen Kontakten in die Fachbereiche hinein. Nur sie können so tief und professionell recherchieren und schreiben, dass die Leser/Zuhörer/Zuschauer das Medien nicht mehr missen mögen.

Generalisten erzeugen fast immer Einheitsbrei. Und Einheitsbrei lässt sich nicht finanzieren – das erleben wir derzeit.

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egghat 20. November 2008 um 9:47

Die Begründung für die Zusammenfassung in Hamburg unter der FTD ist u.a. der Hinweis, dass die FTD den erfolgreichsten Internetauftritt habe. Kein Wunder! Die FTD hatte auch grob geschätzt den 10fachen Etat zur Verfügung. Ich habe für die Capital gearbeitet (ist schon was her), aber allein das Budget für den Relaunch des FTD Finanzportals dürfte größer gewesen sein als das, was die Capital in zwei oder drei Jahren ausgegeben durfte.

Daraus hätte sich allein für den Online-Bereich auch ein enormes Einsparungspotenzial ergeben: Was Boerse-Online und FTD parallel und doppelt machen (technisch und inhaltlich) geht auf keine Kuhhaut. Und noch viel schlimmer: Impulse und Capital nutzen das nicht, sondern machen ihr eigenes Ding, das (budgetbedingt) ziemlich peinlich ist. Aber G&J hat es ja auch schon geschafft, die Mega-Marke (war es vor 10 Jahren aus meiner Sicht) unter business-channel.de zu packen und defakto zu verstecken. Die Fehler dort haben eine lange Tradition.

Online hätte ich angefangen zu sparen und auch nicht heute, sondern bereits damals. Das war alles offensichtlich. Jetzt zerlegt man auch das Image und den Qualitätsanspruch der Hefte. Die Capital wird damit IMHO abgekündigt. Haben halt 50.000 (oder so) Abonnenten und die gilt es bei der Stange zu halten. Mit dem schon angesprochenen Auffüllen der Seiten zwischen der Werbung. Irgendwann sind die überdurchschnittlich alten Leser weggestorben (sorry) und dann wird das Heft eingestellt. Eine Vision ist da schon lange nicht mehr zu erkennen.

Und ich habe wenig Hoffnung: Es wird wohl noch einige Trauergeschichten aus der Branche geben …

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MZ 20. November 2008 um 9:57

Das Konzept \“Zentral-Redaktion\“ erinnert sehr an die \“Plattform-Strategie\“ der Automobilhersteller.
VW war/ist damit erfolgreich, für Ford war es ein Flop.
Anfangsschwierigkeiten hatten alle, z. B. als der Skoda Octavia dem VW Golf Kunden abnahm und VW Deckungsbeitrag verlor.

So wie VW wird die eine oder andere Verlagsgruppe erfolgreich sein. Andere werden scheitern. Und, wie z. B. Morgan bei Autos, wird es Einzel-Titel geben, die in Nischen florieren.

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Case 20. November 2008 um 10:03

@ Air Bäron: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine gemeinsame Zentralredaktion Vorteile bringen kann. Magazin- und Tageszeitungsjournalisten denken ja sehr unterschiedlich. Von diesem Gegensatz könnte der eine oder andere sicherlich profitieren. Und die Geschichten und die Blätter dann ebenso.

Das setzt aber voraus, dass die Redakteure mit Lust und Spass an ihre Arbeit gehen, Veränderungen wollen und heiß darauf sind, etwas neues schaffen zu wollen. So wie eben die Brand eins-Macher vor knapp 10 Jahren auch etwas Neues schaffen wollten. Was sie dann ja in einer Krise und gegen erhebliche Widerstände auch geschafft haben.

Der große Unterschied zur Situation bei der G + J- Wirtschaftspresse: Diese Veränderung wird von ratlosen Verlagsmanagern von oben befohlen und umsetzen müssen sie Redakteure, die eigentlich nur ihre Ruhe haben wollen, um es mal höflich auszudrücken.

Und festzuhalten bleibt: Hier werden drei starken Marken (die lösbare Probleme haben) für einen Titel geopfert, der seit seiner Gründung keinen Erfolg hat und auf absehbare Zeit auch keinen haben wird. Da drängt sich der Verdacht auf, hier geht es nur um die Eitelkeit führender Verlagsmanager..

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Katja 20. November 2008 um 10:21

Wieso die Aufregung? Die Süßwarenindustrie macht seit Jahrzehnten vor, wie man aus den immer selben Rohstoffen und ihren Resten neue Produkte schafft!
Nehmen wir Ferrero: man pappe Nutella zwischen zwei billige Waffeln und nenne es Hanuta. Was bei der Produktion an Bruch abfällt, forme man zu einer Kugel, verpacke sie gülden und nenne sie Rocher. Die Reste davon kleistert man zu Giotto zusammen – die haben den Vorteil, dass man sogar auf die \“Byzantiner Königsnuss\“ (sprich: den Reporter, Autoren, Korrespondenten) verzichten kann.
Und wem der Massengeschmack nicht mundet, der kann ja handgeschöpfte Schokolade von einer Feinschmecker-Confiserie kaufen (eben teure Nischenmagazine wie Wilmott).

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Alex Gerber 20. November 2008 um 10:29

@ Lupus

Das ist hoffentlich nur ironisch gemeint; ansonsten echt dämlich. Ich kenne noch immer kein tragfähiges Geschäftsmodell für Qualitätsjournalismus im Internet. Wer also der herkömmlichen Wirtschaftspresse den Tod wünscht, sollte sich überlegen, wohin die Reise geht! Thomas Knüwer hat vollkommen Recht: Wir sollten den G+J-Titeln (und nicht nur denen?) Mut zur Erneuerung wünschen.

Ein gutes Beispiel dafür ist die von…

> Der Brüsseler

…erwähnte FTD. Wo finden wir mehr Mut zu neuen Formaten? Überlegen wir also lieber, wie wir dies beschützen. Erfolgsentscheidend wird sicherlich eine in sich schlüssige Crossmedia-Strategie sein: Wie verbinde ich Marke und Print mit dem Web 2.0? Wie schlage ich auch online buchstäblich Kapital aus Qualität und Exklusivität?

Also: Dito, \“hellerwahn\“:
> Ob der Journalismus als wichtiges Element der Demokratie
> auf der Strecke bleibt, das scheint ohenhin schon seit
> sechs Jahren egal zu sein.

Schauen wir nach Russland, schauen wir nach Italien: Was ist ein Land ohne freie Presse? ACHTUNG, Leute!

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Katja 20. November 2008 um 10:39

@Alex: natürlich bin ich dämlich, Du hast es erkannt. Hilft es Dir, wenn ich gestehe, dass ich Byzantiner Königsnüsse liebe?!

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Case 20. November 2008 um 10:40

@ alex gerber: Sicherlich ist FTD eine klasse gemachte Zeitung. Die aber seit Gründung immer noch kein Geld verdient, wie sauer Bier für einen Witzpreis von acht Millionen (die Süddeutsche ist für ne 3/4 Milliarde verkauft worden) anderen Verlagen angedient worden, die alle dankend ablehnten.

Scheint also, als wenn auf dem Markt kein Platz für dieses Konstrukt ist, denn es wird ja von den Lesern nicht angenommen.

Man mag ja auch über die altbackenen Titel wie Handelsblatt oder impulse lächeln – aber diese verdienen Geld. Und das ist immer noch ihre wichtigste Aufgabe, auch wenn das viele in der Medienszene nicht wahrhaben wollen.

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Rainer 20. November 2008 um 10:57

@Thomas Knüwer: soll ich mich für meinen Zorn entschuldigen? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Ich unterscheide nicht zwischen jenen, die meiner Ansicht sind und solchen die diese nicht teilen. Ich unterscheide zwischen den Menschen die Meinung machen oder gemachte Meinung verbreiten – und dies ganz undemokratisch zum eigenen Nutzen – und den Menschen, die verängstigt und /oder verführt werden von diesen Meinungen ( was war und ist nicht alles zu lesen über Renten oder Lohnkosten, über HarzIV und deren Empfänger. usf.? ). Was bitte ist demokratisch an einer Vielzahl von Printmedien die die Ansichten Weniger verbreiten?

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Grumpy 20. November 2008 um 11:10

@Knüwer: Sie haben recht. Wie lange wartet man denn so in der Regel auf eine Selbstanalyse? Ich denke jedoch, da wird eh nichts kommen.

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newsucanuse 20. November 2008 um 11:15

@case: wieso findest Du das Handelsblatt altbacken? Bitte begründe das mal, wenn Du sowas schreibst!
@katja: ich finde das Beispiel illustriert die Vorstellungen der Verlagsmanager sehr schön.

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Alex Gerber 20. November 2008 um 11:17

@ Case …zur FTD:

> auf dem Markt kein Platz für dieses Konstrukt…

Das kann man doch nach den paar Jahren gar nicht sagen. Die NYT war jahrzehntelang hochgradig defizitär — auch dies etwa ein nicht marktfähiges Blatt? Ein nicht notwendiges? Gerade jetzt wieder ist der Aktienkurs des Medienkonzerns NYTC eingebrochen, was die Übernahmegerüchte schürt. Brandeins musste zeitweise auch in der Holzklasse der Fluglinien verschenkt werden, um überhaupt Auflage zu machen. Qualität setzt sich nicht von heute auf morgen durch.

Wir können aber vor allem nicht auf der einen Seite klagen, dass Verleger den Wert einer Publikation angeblich ausschließlich in Euro bemessen, auf der anderen Seite aber Qualitätsmedien für deren schlechte Zahlen brandmarken. Was denn nun?

Auch Redakteure sollten unternehmerisch denken (was ja wohl oft ihrem Selbstverständnis widerspricht), aber eben nicht im Sinne von \“Wie viele Klicks mehr kann ich mit sinnfreien Bilderstrecken generieren\“, sondern wie lässt sich durch stratgeische Kooperationen, Content-Syndizierung, neue Formate u.s.w. die journalistische Qualität sozusagen querfinanzieren? Kollegin Bunz (CR Tagesspiegel Online) hatte kürzlich auf dem DFJV-Kongress ein Beispiel für ein komplett querfinanziertes britische Blatt gegeben, ich glaube, es war der Guardian.

Zitat aus dem \“Report zum Zustand der US-Medien\“ des \“Project for Excellence in Journalism\“:
\“Das grösste Problem traditioneller Medien ist nicht mehr die Frage, wo sich die Leute ihre Informationen holen, sondern wie für diese bezahlt werden soll. Es kristallisiert sich heraus, dass die Werbewirtschaft nicht mit den Konsumenten zusammen in die Online-Nachrichtenwelt übersiedelt. Nachrichtenangebote und Werbung scheinen sich fundamental zu entkoppeln.\“

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Case 20. November 2008 um 11:32

@alexgerber:

Na ja ein Produkt, dass nach acht Jahren immer noch keine schwarzen Zahlen schreibt, ist eigentlich betriebswirtschaftlicher Unsinn. Das Finanzamt erkennt beispielsweise nur bei Kunstgalerien sieben Jahre lang Anlaufverluste als steuermindernd an. Andere Investitionen müssen schon viel früher Gewinne machen, ansonsten gelten sie als Liebhaber- und Hobbyobjekte – jedenfalls steuerlich gesehen.

Und sicherlich braucht Qualität auch Zeit um sich durchzusetzen. Das bestreite ich auch nicht. Nur darf sie nicht endlos Zeit brauchen. Und Brandeins beispielsweise hat schon viel früher Geld verdient, auch dank der Verteilung in der Holzklasse. Die hatten nämlich keinen Großverlag im Rücken.

Aber anscheinend ist es bei der FTD so, dass sie auf alle Fälle ohne Rücksicht auf Verluste auf den Markt soll. Auch wenn die Leser sie anscheinend gar nicht haben wollen. Dafür werden dann gerne auch mal renommierte Marken ruiniert, wie sich gestern gezeigt hat..

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derhellewahn 20. November 2008 um 12:31

Geo hat erst nach sieben Jahren die erste schwarze Zahl geschrieben. Hätten die Verleger da nicht durchgehalten, wärs ein schwerer Fehler gewesen.
Wir haben heute nur verschobene massstäbe, wie verdammt schnell alles gehen soll, that\‘ s ist.

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Case 20. November 2008 um 13:04

na ja – ich finde erste schwarze Zahlen nach ein paar Jahren nicht verdammt schnell…erzähl das mal nem mittelständischem Unternehmer mit 100 Mitarbeitern oder nem Handwerksbetrieb.

Sicherlich ist die Denke in vielen Bereichen heute viel zu kurzfristig. Aber dennoch muss es sich ja rechnen.

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Alex Gerber 20. November 2008 um 13:29

@ derhellewahn

Noch ein sehr gutes Beispiel, danke. Und nun schaut euch mal GEO heute an…!

@ case

Sorry, aber nochmal nein: Die unternehmerische Denke und Ertragsorientierung des Verlags muss zwar auch die Redaktion mittragen, aber der Ertrag muss ja nicht zwangsläufig aus dem journalistischen Kerngeschäft kommen. Wenn die Investition in redaktionelle Qualität den eigentlichen Markenwert ausmacht (wie bei der FTD), dann ist es unternehmerisch nur legitim, diesen Wert anschließend auch durch nicht-journalistische Trade-offs wieder in Geld zu verwandeln. Das kann neben Werbung auch Merchandising, Syndizierung oder das Eventgeschäft des Verlags sein, völlig egal. Entscheidend ist hier also meiner Meinung nach die Suche nach neuen Modellen, aus der Qualität indirekt Kapital zu schlagen. Noch keine Antwort, ich weiß, aber die eigentliche Herausforderung, denke ich.

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Geiser 20. November 2008 um 13:45

@Alex Gerber: Wie war denn die Verlustentwicklung bei \“Geo\“? Bin da nicht im Bild. Die \“FTD\“ schrammt ja nicht so um die Nullmarke rum, sondern macht noch immer 8 Mill. Miese. Anscheinend wird sie nur gehalten, damit Kundrun sich nicht blamiert.

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Case 20. November 2008 um 15:02

@ alex: Grundsätzlich eine gute Idee, aber damit lässt sich kein Großverlag finanzieren und tragen. Und wie wir ja jetzt merken, kostet es letzendlich ne Menge Arbeitsplätze, wenn nicht auf die schwarzen Zahlen geachtet wird. Vielleicht funktioniert es in einer Nische

@Geiser: Ich glaube, das ist allgemeiner Konsens in der Medienbranche, dass es letztendlich um die Eitelkeiten des VV geht.

Aber grundsätzlich sollten wir uns hier nicht soweit aus dem Fenster hängen. Soweit ich weiß, werden ab nächster Woche auch Synergiepotenziale zwischen Handelsblatt und Wiwo verhandelt – dann kann es in der Kasernenstrasse schnell eine ähnliche Entwicklung wie am Baumwall geben…

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huibu 20. November 2008 um 17:42

Herrlich – auch wenn es ein trauriges Thema ist – aber sehr passend…

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huibu 20. November 2008 um 17:43

da hatte ich doch glatt den Link vergessen:

http://clapclub.de/clap-club/?p=1296/

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Franktireur 21. November 2008 um 2:26

Kein Mitleid von mir. Sie haben bekommen, was sie verdienen. Sie haben die Situation, wegen der sie nun entlassen werden, selbst jahrelang unkritisch mit herbeigeschrieben. Ich glaube nun wenigstens wieder ein kleines bißchen an eine Art ausgleichende Gerechtigkeit…

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Thomas Knüwer 21. November 2008 um 9:26

@Franktireuer: Auch für Sie gilt, was ich oben schon Rainer geschrieben habe. Wenn Sie jemand die Arbeitslosigkeit wünschen, nur weil der eine andere Meinung hat als Sie, wäre zu überlegen, ob die Demokratie noch die von Ihnen gewünschte Gesellschaftsform ist.

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mark793 21. November 2008 um 9:56

@Thomas Knüwer: Da brauchen Sie nicht gleich den Verfassungsschutz zu rufen, wenn jemand die Auffassung vertritt, es treffe in diesem Fall nicht die Falschen; schließlich habe sich deren Verlag jetzt mal selber die Medizin verabreicht, die sie als Wirtschaftsjournalisten selber auch anderen Unternehmen anempfohlen haben.

Kann man durchaus so sehen, auch wenn ich diese Auffassung in dieser Pauschalität (und mit dieser Häme) nicht teile.

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Nützlicher Idiot 21. November 2008 um 10:23

sehr lustig ist doch, dass Herr Buchholz im SZ-Interview von heute sagt, ftd-chefchen Steffen Klussmann habe das neue Zentralredaktions-Modell ersonnen.
Das ist doch mal sehr trickreich! Herr Klussmann sägt anderen die Äste ab, auf denen sie sitzen, um die Krüppelfichte, an die er sich klammert, weiter zu päppeln. Wie unkollegial ist das denn ? Und jetzt dürfen sich die anderen CRs bei ihm unterordnen und die Waldbrigade sowieso. Dreimal dürft ihr raten, wie die restliche Führungstruppe das findet. vor allem, weil deren Blätter nicht annähernd so schlecht unterwegs sind, wie die ftd. selbst wenn das Modell eine dolle Idee wäre. solche Konzepte scheitern an der der Zusammenarbeit von Menschen. oder nennen wir es besser Gegeneinanderarbeit.

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Chat Atkins 21. November 2008 um 13:22

Ich habe einigen Fusionen oder Zusammenlegungen am lebenden Objekt zugesehen. Das Problem sind hinterher immer die mehrfach besetzten Offiziers- und Unteroffiziersfunktionen, weniger die Mannschaften, denn der eingeschüchterte Rest von denen macht schon aus Angst alles mit und tippt sich höchstens zu Haus an die Stirn – ein Feedback von unten gibt\’s plötzlich nicht mehr, ringsum sind nur noch Kopfnicker zu finden, die offiziell alles ganz toll finden: Wenn das also klappen soll, müssten von vormals vier Geschäftsführern auch drei mit auf Jobsuche gehen, von vier Ressortchefs auch jeweils drei vaporisieren usw. Tun sie das denn? Oder wird die Veranstaltungsstruktur nach oben hin durch die Zusammenlegung immer fetter und kopflastiger, weil die Funktioner ihren Mors als erstes an die Heizung gerettet haben? Dann hat das auf Dauer keine Chance, dann ist das wohl nur eine lebensverlängernde Maßnahme – für alle.

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Fred vom Jupiter 22. November 2008 um 1:23

Diesem Kommentar von Thomas Knüwers Kommentarkommentierung stimme ich vollkommen zu:

\“Da brauchen Sie nicht gleich den Verfassungsschutz zu rufen, wenn jemand die Auffassung vertritt, es treffe in diesem Fall nicht die Falschen\“.

Wenn jemand gute Gründe dafür hat (oder auch nur meint zu haben), mit jemandem kein Mitleid zu empfinden, dann hat das aber auch gar nichts mit Demokratiefeindlichkeit zu tun. (Nicht, dass ich diese Fälle nun eigens geprüft hätte.)

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Thomas Knüwer 22. November 2008 um 13:43

Doch hat es. Wenn die Unterscheidung allein darauf erfolgt, dass der andere eine andere Meinung vertritt und diese Meinung in keiner Weise undemokratisch ist.

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sanddorn 22. November 2008 um 17:13

Das sind doch die gleichen Journalisten die immer über German Angst sprechen und meinen die Menschen(also alle ausser ihnen selbst) müssten sich daran gewöhnen das es keine Jobs auf Lebenszeit mehr gibt. Ich hoffe die dürfen dann auch die Kontoauszüge der letzten 4 Wochen und ihr Vermögen beim zuständigen Hartz4 Amt offen legen.

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Thomas Jannot 23. November 2008 um 14:10

Wirtschaft ist komplexer, als betroffene Blogger in einem Posting beschreiben könnten. Die Rahmenbedingungen haben sich massiv kompliziert. Da hilft notorisches Beschuldigen vermeintlich unfähiger Verlagsleiter herzlich wenig. Die Konzepte betroffener Magazine als überholt über einen Kamm zu scheren, schreibt sich zwar leicht, ist aber kein Konzept zur Finanzierung ständig steigender Personalkosten. Warum sollte es der Wirtschaftspresse besser gehen als den Computermagazinen oder den Millionen kleinen und mittleren Unternehmen, die in immer kürzeren Intervallen um ihre Jobs bzw. Aufträge kämpfen müssen? So sehr es mir um die guten Schreiber leid tut: Willkommen im Club!

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